Es klang wie ein Seitenhieb gegen seinen zu VW gewechselten früheren Vorstandkollegen Herbert Diess: "Ein Unternehmen wird nicht nachhaltig, indem es einfach einen Schalter umlegt oder Zertifikate einkauft", sagte BMW-Chef Oliver Zipse am Freitag bei der Vorlage der Quartalszahlen. "Es geht nicht um behauptete Nachhaltigkeit, sondern um belegbare und wirksame Maßnahmen." Schließlich hatte Diess erst am Donnerstag eingeräumt, dass VW außerhalb Europas auch CO2-Zertifikate einkaufe, um dort die Abgasziele zu erreichen.
Doch auf Nachfrage erklärte Zipse dann: Auch BMW nutzt das Instrument. "Ja, wir kaufen in geringem Umfang CO2-Zertifikate", sagte er "Wir nutzen das in China und den USA." Das solle sich aber bald ändern. "Wir planen bis spätestens Ende nächsten Jahres, die regulatorischen Anforderungen auch in China und den USA aus eigener Kraft erfüllen zu können. Das Ende ist also in Sicht."
In Europa hatte BMW das CO2-Ziel dagegen - anders als der VW-Konzern - bereits 2020 erfüllt. "Im letzten Jahr haben wir unsere CO2-Flottenziele in Europa deutlich übererfüllt", betonte Zipse. "Und wir sind strategisch auf Kurs, die Ziele auch in 2021 und darüber hinaus zu erreichen."