Grammer führt intensive Gespräche über ein Gemeinschaftsunternehmen mit Changchun FAWSN, einem mit der chinesischen FAW-Gruppe verbundenen Unternehmen. Man befinde sich "in fortgeschrittenen Verhandlungen zur Begründung eines Joint-Ventures für Automobil-Interiorkomponenten", teilte der Zulieferer per Adhoc mit.
Grammer und die FAW Gruppe, der drittgrößte Autohersteller des Landes, werden je 50 Prozent an dem zukünftigen Joint Venture mit dem Namen "Grammer FAWSN Vehicle Parts" halten.
Das Gemeinschaftsunternehmen soll eine breite Palette von Bauteilen für den Fahrzeuginnenraum produzieren, die vor allem in die von der FAW-Gruppe hergestellten Fahrzeuge eingebaut werden.
Die FAW-Gruppe hatte im vergangenen Jahr mit eigenen Marken und zusammen mit anderen Joint Venture-Partnern - dazu zählt unter anderem Volkswagen - einen zweistelligen Marktanteil in China.
Grammer erwartet sich aus diesem Joint Venture eine "erhebliche zukünftige Umsatzsteigerung", so der Zulieferer in einer Mitteilung.
2018 hat Grammer mit Interieur-Komponenten wie Mittelkonsolen und Sitzen für Pkw und Nutzfahrzeuge einen Umsatz von 1,86 Milliarden Euro erzielt. Das EBIT lag mit 49 Millionen Euro um mehr als 26 Prozent unter dem Vorjahreswert von 66,5 Millionen Euro. Grammer hat rund 15.000 Mitarbeiter in 19 Ländern.
Im vergangenen Jahr war Grammer vom chinesischen Konzern Ningbo Jifeng übernommen worden. Damit war der Übernahmeversuch der Hastor-Familie aus dem Jahr 2017 abgewehrt worden, der bei Grammer zu starker Unruhe geführt hatte. Der Vorstand von Grammer ist im September nach der Übernahme zurückgetreten.
Grammers erklärtes langfristiges Ziel ist es, gemeinsam mit Jifeng neue Kunden in China anzugehen.
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