China treibt weltweit einen Feldzug zur Sicherung von Lithium voran - mit großen Risiken für Deutschland und Europa. Mit dem Boom von Elektroautos und dem rasant steigenden Bedarf an Batterien gibt es ein globales Wettrennen um das Leichtmetall, das für die Zukunft der E-Mobilität unverzichtbar ist. Chinesische Unternehmen investieren Milliarden in Ländern Lateinamerikas oder Afrikas, um sich Vorkommen zu sichern. Bis 2025 könnte China nach den Erwartungen von Experten rund ein Drittel der weltweiten Lithium-Versorgung kontrollieren.
Die Offensive hatte Staats- und Parteichef Xi Jinping vor drei Jahren vorgegeben: "Wir müssen die Abhängigkeit internationaler Lieferketten von China verstärken und wirksame Gegenmaßnahmen und Abschreckungsmöglichkeiten gegen Ausländer schaffen, die die Versorgung nach China künstlich unterbrechen wollen."
Angesichts des aggressiven Vorgehens fordert der Kieler Wirtschaftsprofessor Tobias Heidland eine stärkere Diversifizierung der deutschen Industrie. "Die Abhängigkeit von China beim Lithium ist ein großes Risiko für deutsche Unternehmen", sagt der Direktor des Forschungszentrums Internationale Entwicklung am Wirtschaftsforschungsinstitut IfW. "Sollte es zu größeren Spannungen kommen, könnten sie den Zugang zu entscheidenden Zwischenprodukten verlieren."