Der Autobauer BMW erhöht nach einem guten Lauf im ersten Halbjahr seine Prognosen für den Autoverkauf und die operative Ergebnismarge im Kerngeschäft. Die Marge des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern im Automobilbau erwartet das Management nun bei 9 bis 10,5 Prozent, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. BMW hatte bisher bei der am Aktienmarkt stark beachteten Kennziffer 8 bis 10 Prozent in Aussicht gestellt. Bei den Auslieferungen gehen die Münchener von einem soliden Wachstum gegenüber dem Vorjahr aus - sprich um fünf bis zehn Prozent. Bisher war nur ein leichtes Plus avisiert worden. Auch bei der Eigenkapitalrendite im Finanzdienstleistungsgeschäft wird BMW zuversichtlicher. Die BMW-Aktie fiel in einer ersten Reaktion um mehr als vier Prozent.
BMW hebt Prognose an
Nach einem erfolgreichen ersten Halbjahr hat BMW seine Prognosen für Absatz und Marge angehoben. Der Aktienkurs ist allerdings gesunken.
Grundlage für den Optimismus von BMW-Chef Oliver Zipse sind vorläufige Resultate aus dem ersten Halbjahr. Die operative Marge im Autogeschäft lag bei 10,6 Prozent und damit spürbar über der bisher angepeilten Spanne. Im zweiten Quartal betrug die Marge 9,2 Prozent, ein Prozentpunkt mehr als ein Jahr zuvor.
Das höhere Absatzvolumen, eine vorteilhafte Entwicklung bei den Verkaufspreisen sowie eine Verlagerung hin zu teureren Autos trieben die Ergebnisse an. Ein Nettoergebnis nannte BMW zunächst nicht, detaillierte Resultate legt das Unternehmen an diesem Donnerstag vor.
Der neue BMW-Finanzvorstand Walter Mertl peilt nun im Autogeschäft einen freien Mittelzufluss von mindestens 6 Milliarden Euro an. Ex-Finanzchef Nicolas Peter hatte nach Zahlen zum ersten Quartal rund 7 Milliarden in Aussicht gestellt. Grund seien höhere Investitionen in den Umbau zur E-Mobilität, aber auch eine höhere Bevorratung zur Sicherstellung der Lieferketten, begründete BMW. Bereits im zweiten Quartal sorgten erhöhte Vorräte für einen Dämpfer, der Free Cashflow in der Autosparte fiel mit 1,2 Milliarden Euro schwächer aus als im ersten Jahresviertel. Der Anstieg von Vorräten sowie höhere Kosten für Material und Rohstoffe hätten hier belastet, hieß es. Investoren sind beim Barmittelzufluss, dem Free Cashflow, empfindlich, weil weniger Geld in der Kasse auch weniger Dividende bedeuten kann. (dpa/swi)
Aus dem Datencenter:
Auslieferungen der Kernmarken von Mercedes-Benz, BMW und Audi von 2017 bis 2022