Der Autobauer BMW hält die Untersuchung der EU-Kommission rund um mögliche Zölle auf chinesische Elektroautos für problematisch. "Ich halte nichts von Strafzöllen", sagte Finanzchef Walter Mertl. "Man muss nur in die Geschichte schauen und sehen, was passiert - auf eine Aktion erfolgt immer eine Gegenreaktion." BMW wäre bei EU-Strafzöllen für Elektroautos aus chinesischer Produktion mit dem SUV-Modell iX3 und künftig dem Elektro-Mini auch betroffen. "Viel schwieriger sehe ich aber die möglichen Gegenmaßnahmen. Davon sind alle europäischen Hersteller betroffen, die in China vertreten sind", warnte der Manager. BMW exportiert auch Fahrzeuge nach China.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte eine Untersuchung von chinesischen Staatshilfen für Elektroautobauer angekündigt. Letztendlich stehen Strafzölle für in China gefertigte Modelle im Raum, um europäisch produzierten Fahrzeugen den Wettbewerb im Heimatmarkt zu erleichtern. Die deutsche Automobilindustrie hat sich wegen ihres starken China-Engagements skeptisch geäußert, weil sie Gegenmaßnahmen fürchtet. Französische Hersteller sind hingegen kaum nennenswert in der Volksrepublik vertreten - für diese steht allerdings in Europa einiges auf dem Spiel gegen die Billigkonkurrenz aus Asien.