Der schwächelnde Reifenkonzern Goodyear plant eine Rosskur mit Spartenverkäufen, Kostensenkungen und einem Schuldenabbau. Dadurch will das US-Unternehmen sein Geschäft auf mehr Rendite trimmen. Verkäufe von Unternehmensteilen sollen mehr als zwei Milliarden US-Dollar einspielen und damit die Schuldenlast bis Ende 2025 spürbar senken. Zu den abzugebenden Teilen gehört das Chemiegeschäft, aber auch die Reifenmarke Dunlop sowie das Geschäft mit Off-Road-Spezialreifen etwa für Bergbaulaster.
Der Aktienkurs des Unternehmens legte im vorbörslichen US-Handel um sieben Prozent zu, bereits am Vortag hatte er fünf Prozent gewonnen.
Für den gesamten Umbau veranschlagt das Management Kosten von 1,1 Milliarden Dollar. Die Nettoschulden sollen durch das Vorhaben binnen zwei Jahren um rund 1,5 Milliarden Dollar zurückgehen, hieß es weiter. Während der Konzern zudem zusätzliches Umsatzpotenzial ausmacht, will Goodyear die jährlichen Kosten bis Ende 2025 um eine Milliarde Dollar kürzen. Dadurch soll sich die operative Marge bis zum Schlussquartal 2025 auf zehn Prozent verdoppeln.
Zum Vergleich: Conti erwirtschaftet mit seiner Reifensparte operative Margen von etwa 13 Prozent. Jedoch haben die Hannoveraner Probleme mit der Autozulieferung - zu Wochenanfang gaben sie ein Kostensenkungsprogramm in der Sparte bekannt, dem eine mittlere vierstellige Zahl von Stellen zum Opfer fallen dürfte.