BYD knackt die drei Millionen

Der chinesische Hersteller BYD befindet sich weiterhin auf enormem Wachstumskurs. Im April vergangenen Jahres hatte das Unternehmen das Ziel von mindestens drei Millionen verkauften "New Energy Vehicles" (damit werden in China Elektroautos und Hybrid-Modelle zusammengefasst) ausgegeben. Mit den jetzt vorgelegten Vertriebszahlen für 2023 ist klar: BYD hat sein Ziel erreicht und setzt Tesla im globalen Wettbewerb damit weiter stark unter Druck.

Für das abgelaufene Jahr meldete "Build your Dreams" 3,012 Millionen verkaufte elektrifizierte PKW. Ein Plus von 62,21 Prozent im Vergleich zu 2022. Davon waren 1,574 Millionen reine E-Modelle (72,8 Prozent mehr als im Vorjahr) und 1,438 Hybrid-Modelle (51,9 Prozent mehr als im Vorjahr). Damit verkaufte BYD alleine in 2023 fast so viele Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge, wie in den vergangenen fünf Jahren zusammengefasst.

Vor allem das Auslandsgeschäft boomt. Verglichen mit 2022 verkaufte der Hersteller außerhalb von China satte 193,2 Prozent mehr Fahrzeuge und meldete 97.245 E-Modelle und Hybride, die außerhalb der Volksrepublik an Kunden ausgeliefert wurden. Begleitet wurde der Vertriebsboom aber auch von starken Rabatten, mit denen vor allem im Dezember noch einmal Verkaufsimpulse gesetzt werden sollten, um die ambitionierten Ziele von BYD-CEO Wang Chuanfu zu erreichen.

Zukünftig schaut "Build your Dreams" ohnehin noch stärker auf den europäischen Markt als bisher. Vor Weihnachten kündigten die Chinesen den Bau einer kombinierten Batteriefertigungs- und Fahrzeugproduktionsanlage im südungarischen Szeged an. Im 260 Kilometer entfernten Komarom betreibt BYD bereits ein kleines Werk zum Bau von Klein-LKW. Ungarns Außenminister Peter Szijártó bezeichnete die Investition als eine der größten in der ungarischen Geschichte. Konkrete Zahlen zum Umgang des Projektes gibt es noch nicht. Geplant ist aber offenbar eine jährliche Kapazität von zunächst 200.000 Fahrzeugen.

Neben BYD legte auch NIO bereits Vertriebszahlen für das Jahr 2023 vor. Der Premium-Hersteller meldete einen globalen Absatz von 160.038 Fahrzeugen, ein Plus von 30,7 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Einen Tag vor Weihnachten kündigte das Unternehmen zudem den ET9 an, eine Luxus-Limousine für umgerechnet über 100.000 Euro, die ab 2025 ausgeliefert werden soll und auf das Segment des BMW Siebeners und der Mercedes S-Klasse abzielt.

Aus dem Datencenter:

Markteintritt chinesischer Hersteller in Deutschland und Europa