Im milliardenschweren Anlegerprozess zur VW-Dieselaffäre hat die Klägerseite versucht, Ex-Konzernchef Martin Winterkorn mit aus ihrer Sicht widersprüchlichen Angaben zu konfrontieren. Mit den bisherigen Antworten des 76-Jährigen sei man nicht glücklich, weil er bestimmte Abläufe nicht plausibel genug schildere, sagte Anwalt Axel Wegner am Dienstag in Braunschweig. Winterkorn reagierte auf den Vorwurf nicht und beantwortete weiter geduldig die Fragen der Klägerseite. "Wenn Sie mich so konkret fragen, muss ich doch weiter ausholen", sagte er in einem Fall.
Die Befragung des früheren Konzernbosses zu den Abgasmanipulationen beim Wolfsburger Autobauer dauerte bereits den dritten Verhandlungstag an. Als "mittlerweile sehr zäh" beschrieben die wenigen Beobachter den Verlauf. Mit "Wie meinten Sie das genau?" oder "Ich kann das nicht nachvollziehen", sollte Winterkorn teils schon getätigte Aussagen immer wieder erneut aufgreifen.