Kfz-Gewerbe startet Fachkräfte-Kampagne

Viele Autohäuser und Werkstätten ächzen zunehmend unter dem Fachkräftemangel. Nun will der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbe (ZDK) entgegensteuern. Auf der ZDK-Mitgliederversammlung in Düsseldorf startete der Verband seine neue Fachkräftestrategie „10.000 plus – holen, halten, herausfordern“.

„Der Fachkräftemangel ist in allen Autohäusern und Werkstätten angekommen“, sagte René Gravendyk, der als ZDK-Vorstand für das Thema Aus- und Weiterbildung zuständig ist. „Wenn der Mangel in einem Betrieb noch nicht akut ist, dann ist es die Sorge darum.“

Laut Verband fehlen den Autohäusern und Werkstätten rund 10.000 Fachkräfte – sowohl in den technischen Berufen wie Kfz-Mechatroniker als auch in den kaufmännischen Jobs wie Verkäufer und Verwaltung.

„Es fehlen Fachkräfte auf allen Ebenen“, sagte Arne Joswig, der seit rund einem Jahr ZDK-Präsident ist. Die Kampagne ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.

Die Kampagne ist modular angelegt: Verschiedene Maßnahmen sollen zu unterschiedlichen Zeiten auf verschiedenen Kanälen eingesetzt werden. Im Fokus stehen in erster Linie die Social-Media-Kanäle und das Internet. Mit dem Start der Kampagne hat der Verband nun eine eigene Landingpage freigeschaltet.

„Wir haben einen Werkzeugkasten für die Betriebe geschaffen“, sagte Joswig. Diese sollen die vom Verband entwickelten Kampagnen-Bausteine nutzen, um eigene Maßnahmen durchzuführen.

Entscheidend für den Erfolg der Kampagne ist als die Teilnahme der Betriebe: „Wir legen den Ball auf den Elfmeterpunkt“, sagte Joswig. „Aber den Treffern muss der Betrieb selbst machen.“

Zielgruppen sind vor allem junge Frauen, Studienumsteiger und Migranten. Hier sieht der Verband noch Potenziale, die nicht ausgeschöpft sind.

Im vergangenen Jahr beschäftigten die Autohäuser und Werkstätten rund 430.000 Mitarbeiter, etwa ein Prozent weniger als im Jahr 2022. Ein gutes Fünftel davon (21 Prozent) sind Auszubildende.

Zwar gehören die Kfz-Betriebe zu den Top-Ausbildern der Wirtschaft und das Berufsbild Kfz-Mechatroniker gehört, vor allem bei jungen Männern, zu den Lieblingsberufen, aber jeder dritte Azubi bricht seine Ausbildung ab.

ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn bestätigte die Zahlen: „Wir wollen jeden mitnehmen, wo dies möglich ist.“ Er fügte aber hinzu, dass bei einem Teil der Jugendlichen der Wille fehle, eine Ausbildung abzuschließen. „Dann ist es besser, die verbliebenen zwei Jugendlichen richtig auszubilden.“