Der Auto- und Lkw-Zulieferer ZF Friedrichshafen schließt Kurzarbeit in deutschen Werken für die kommenden Monate nicht aus. Konzernchef Wolf-Henning Scheider sagte im Stuttgarter Wirtschaftspresseclub, er gehe zwar trotz der schwachen Autokonjunktur und der Transformation vom Verbrennungs- zum Elektromotor momentan nicht davon aus, dass Kurzarbeit in den nächsten Wochen herangezogen werden müsse. Zugleich wollte er eine solche Maßnahme ausdrücklich nicht ausschließen. Ob Kurzarbeit nötig sei, hänge auch davon ab, wie das Jahr 2020 anlaufe.
"Wir sind in einer sehr angespannten Situation", betonte Scheider mit Blick auf die Marktlage im Autogeschäft. Er rechne mit einer zwei Jahre dauernden Phase der Stagnation. Derzeit greife man in deutschen Werken auf Flexibilisierungsmaßnahmen wie Zeitkonten und Schließtage zurück. Bei Führungskräften würden Gehaltssteigerungen verschoben.
ZF ist einer der weltweit größten Automobilzulieferer und vor allem auf dem Gebiet der Antriebs- und Fahrwerktechnik aktiv. Zugleich verdient der Konzern aber auch in autofernen Bereichen Geld - etwa mit Getrieben für Windkraftanlagen oder im Baumaschinen-Sektor. Scheider sagte, hier liefen die Geschäfte bestens.