Evergrande New Energy Automobile Group, eine Tochtergesellschaft des gleichnamigen chinesischen Immobilien-Konzerns, hat eine strategische Vereinbarungen mit den deutschen Automobiltechnikunternehmen FEV Group, EDAG und IAV Group sowie Österreichs AVL und Kanadas Magna unterzeichnet.
Der Schritt markierte das ehrgeizige Ziel des Immobiliengiganten, in den nächsten drei bis fünf Jahren das weltweit größte Elektroauto-Unternehmen zu werden und innerhalb von zehn Jahren fünf Millionen Autos zu produzieren und zu verkaufen. Dafür sollen 8.000 Experten und Spezialisten eingestellt werden.
Laut der Vereinbarung wird Evergrande 15 neue Modelle entwickeln. Diese werden von Ultra-Luxus, über Luxus- bis zur Mittelklasse reichen. Evergrande nennt die Kooperation selbst einen "Meilenstein".
Xu Jiayin, Vorstandsvorsitzender der Evergrande Group, nahm an der Unterzeichnung teil, die am Hauptsitz der Group im südchinesischen Shenzhen stattfand. FEV-Chef Stefan Pischinger, EDAG-Chef Cosimo de Carlo, und IAV-Chef Ulrich Eichhorn, waren ebenso anwesend wie AVL-Gruppen-Chef Helmut List, und Gunther Apfalter, Chef von Magna Europe.
Die Unternehmen, die die Kooperationsvereinbarung unterzeichneten, kommen aus den Bereichen Automobilforschung, -technik und -konstruktion, einschließlich der Bereiche Fahrwerk, Antriebsstrang, elektrisch-elektronischer Architektur, Fahrzeugintegration sowie Interieur. Sie haben bereits Autos für Hersteller wie Ferrari, Porsche, BMW, Mercedes-Benz, Audi, Toyota und Ford entwickelt.
"Es ist schon heute abzusehen, dass China sehr bald ein weltweit führender Hersteller von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben wird", zeigt sich Xu Jiayin, Vorstandsvorsitzender der Evergrande Group, optimistisch.
Im Januar 2019 arbeitete Evergrande mit der schwedischen Luxusautomarke Koenigsegg zusammen und hat 51 Prozent der Anteile am E-Auto-Hersteller NEVS (Saab) übernommen. NEVS wiederrum ist am E-Auto-Start-up Faraday Future beteiligt.
Im Juli gründete das Unternehmen ein Joint Venture mit dem deutschen Automobil-Antriebsstranghersteller Hofer, um gemeinsam elektrische Antriebsstrangsysteme zu produzieren. Im September hat das Unternehmen eine Lizenz an der Chassis-Architektur "Electric Drive Systems" für Elektro-Autos des Zulieferers Benteler erworben und damit das Recht das System zu bauen und weiter zu entwickeln.
In China verfügt Evergrande bereits über Produktionsstätten in Guangzhou, Shanghai, Tianjin und Shenyang. Dort stellt das Unternehmen alle Modelle seiner Marke Hengchi her, die bereits heute alternativ angetriebene Fahrzeuge anbietet.
Evergrande erzielte 2018 einem Nettogewinn von mehr als 70 Milliarden Yuan - rund 9 Milliarden Euro.
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