Die Aussage, dass an der Elektromobilität kein Weg mehr vorbeiführt, unterschreiben inzwischen die meisten Verbraucher. Nach den Ergebnissen des "Automobilbarometer 2019" von Consors Finanz sind weltweit 84 Prozent der Auffassung, dass die alternative Antriebstechnik eine vielversprechende Zukunft hat. Als eines der größten Kaufhindernisse entlarvt die Studie dabei jedoch die Sorge, mit einem Elektroauto nicht weit genug fahren zu können. Für 42 Prozent der Befragten kommt ein Erwerb aus diesem Grund nicht infrage. In Deutschland sagen das sogar 69 Prozent. 25 Prozent weltweit beziehungsweise 38 Prozent der deutschen Befragten würden sich erst dann für ein Elektroauto entscheiden, wenn die Batterie mindestens 500 Kilometer durchhält. Dabei legen die wenigsten Autofahrer solche Strecken pro Tag wirklich zurück, so die Studienergebnisse.
"Die Reichweitenangst ist auch deshalb so groß, weil die Ladeinfrastruktur die Verbraucher nicht überzeugt", sagt Bernd Brauer, Head of Automotive Financial Services. So sind 75 Prozent der Befragten der Meinung, dass die öffentlichen Ladestationen entlang des Straßennetzes bislang nicht in ausreichender Menge vorhanden sind (Deutschland 81 Prozent). 74 Prozent (in Deutschland 85 Prozent) halten zudem die Batterieladezeit für deutlich zu lang. Für 52 Prozent könnte das Interesse an einem Elektroauto erst geweckt werden, wenn die Ladegeschwindigkeit maximal 30 Minuten dauert. "Die Infrastruktur ist ein wichtiges Thema", bestätigt Professor Dr. Claus-Christian Carbon, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. "Dabei kommt es zum einen auf Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit an und zum anderen darauf, ob und wie viele Schnellladesäulen auf der Wegstrecke vorhanden sind."