Die weltweite Absatzflaute und teure Probleme nicht nur mit dem Diesel haben den Autobauer Daimler im zweiten Quartal in die roten Zahlen gedrückt. (Lesen Sie dazu von unserem Reporter Michael Gerster: Källenius will Mercedes-Modelle streichen)
Unter dem Strich verbuchte der Stuttgarter Konzern von April bis Ende Juni einen auf die Aktionäre entfallenden Verlust von gut 1,3 Milliarden Euro, wie er am Mittwoch mitteilte. Das Konzern-EBIT lag sogar bei minus 1,6 Milliarden nach plus 2,6 Milliarden Euro im Vorjahresquartal.
Daimler hatte vor knapp zwei Wochen bereits vorweggenommen, dass das Quartal deutlich schlechter ausfallen würde als erwartet und zudem die Ziele für das laufende Jahr nach unten korrigiert.
Als Grund hatte der Autobauer zusätzliche Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Dieselskandal und für Rückrufe wegen möglicher Airbag-Probleme genannt. Außerdem bekommt Daimler seit einiger Zeit die Flaute auf vielen Märkten in Form eines schwächelnden Absatzes zu spüren.
Dazu kommen Anlaufschwierigkeiten mit neuen Modellen und Probleme in der Van-Sparte, die im zweiten Quartal einen Milliardenverlust eingefahren hat.
"Unsere Ergebnisse im zweiten Quartal wurden hauptsächlich durch Sondereinflüsse in Höhe von 4,2 Milliarden Euro beeinflusst. Deshalb liegt unser Fokus im zweiten Halbjahr auf der Verbesserung unserer Performance und der Cash-Flow-Generierung. Grundsätzlich intensivieren wir die konzernübergreifenden Optimierungsprogramme und überprüfen unser Produktportfolio, um unseren künftigen Erfolg abzusichern. Gleichzeitig setzen wir die Transformation unseres Unternehmens konsequent fort", so Konzenchef Ola Källenius laut Mitteilung.
Der Umsatz lag im zweiten Quartal mit 42,7 Milliarden Euro um fünf Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Für Vorstandschef Ola Källenius ist es die erste Quartalsbilanz seit seinem Antritt vor zwei Monaten.