Porsche und VW haben eine lange gemeinsame Geschichte. Der erste Volkswagen - der Käfer - stammt von Prof. Ferdinand Porsche, der den Wagen in Stuttgart konstruierte und noch in den 1930er Jahren zur Serienreife brachte.
Erst nach dem Krieg wurde das später als VW-Käfer bekannte Auto in Wolfsburg gebaut. Die noch von den Nazis geplante Volkswagen-Fabrik leitete Porsches Schwiegersohn Anton Piëch - sein Sohn Ferdinand Piëch trat später gewissermaßen in seine Fußstapfen als VW-Chef.
Aus VW-Teilen konstruierte nach dem Krieg Ferdinand Porsches Sohn Ferry Porsche den ersten Sportwagen, der den Familiennamen Porsche trug. Es folgten gemeinsame Projekte wie die 914er, 924er und 944er Modelle. Auch den Vertrieb legten Porsche und Volkswagen in der Zeit von 1969 bis 1974 zusammen. 1993 wurde Ferdinand Porsches Enkel Ferdinand Piëch VW-Chef. Von 2002 bis 2015 stand er an der Spitze des Aufsichtsrats.
Die Erfindung des Käfers hat sich für die Familien Porsche und Piëch jahrelang bezahlt gemacht. Für jeden Käfer musste Wolfsburg eine Lizenzgebühr an Porsche abführen.
2005 stieg Porsche bei VW ein und wurde größter Aktionär vor Niedersachsen. Ferdinand Piëchs Cousin Wolfgang Porsche bekam 2007 den Aufsichtsratsvorsitz der Porsche SE. Die in den Jahren 2008 und 2009 anvisierte Komplettübernahme scheiterte aber an Porsches hohem Schuldenstand.
Die Familien Porsche und Piëch einigten sich deshalb darauf, einen integrierten Autokonzern zu bilden. Volkswagen übernahm Teile der Porsche AG. 2012 wurde der Sportwagenbauer komplett an VW verkauft. Die Porsche Holding, die komplett in der Hand der Familien Porsche und Piëch ist, wurde als VW-Mehrheitseigner das Dach des Gebildes, das Porsche und Volkswagen wieder vereinte. (dpa)
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