Führungswechsel: Kjell Gruner leitet Volkswagen of America

Am 12. Dezember 2024 übernimmt Kjell Gruner die Rolle des Präsidenten und CEO der Volkswagen Group of America. Damit folgt er auf Pablo Di Si, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt. Bis zu Grüners Amtsantritt wird Gerrit Spengler, der Personalchef von VW in Amerika, die CEO-Aufgaben in Personalunion wahrnehmen.

Mit Kjell Gruner holt Volkswagen einen ausgewiesenen Kenner des US-Automarkts ins Führungsteam. Der 56-jährige Manager verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Automobilindustrie und hat sich durch Stationen bei Porsche, DaimlerChrysler, Mercedes-Benz und zuletzt bei Rivian Automotive einen guten Ruf als Marktstratege erarbeitet.

„Kjell Gruner ist ein absoluter Experte für den US-amerikanischen Markt. Er wird die Wachstumschancen nutzen und zielgerichtet vorantreiben“, betonte Gunnar Kilian, Konzernpersonalvorstand von VW.

Auch Arno Antlitz, CFO und COO der Volkswagen Group, lobte die Wahl: „Mit seiner Erfahrung und seinem tiefen Verständnis für Markt und Kunden wird Kjell Gruner den Wachstumskurs der Volkswagen Group of America konsequent fortsetzen.“

Der nordamerikanische Markt – bestehend aus den USA, Kanada und Mexiko – ist sehr wichtig für Volkswagen. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 stiegen die Auslieferungen in Nordamerika um über 7 Prozent auf 769.000 Fahrzeuge, in den USA um 1,5 Prozent. Besonders die Marke Volkswagen konnte punkten: Sie erzielte in Nordamerika ein Plus von 24 Prozent.

Das ist umso wichtiger, weil das Geschäft auf dem weltgrößten Automarkt China in diesem Jahr schwächelt und im kommenden Jahr keine schnelle Besserung in Sicht ist.

Volkswagen setzt dabei auf ein breit gefächertes Portfolio aus Verbrennern, Plug-in-Hybriden und vollelektrischen Modellen, um flexibel auf die Kundennachfrage reagieren zu können. Parallel investiert der Konzern massiv in lokale Produktionskapazitäten, Batteriefertigung und spezifische Fahrzeugarchitekturen, um den Wandel zur Elektromobilität voranzutreiben.

Der scheidende CEO Pablo Di Si hinterlässt ein stabiles Fundament. Seine Arbeit war zunächst auf die Umstrukturierung des Südamerika-Geschäfts fokussiert, bevor er in Nordamerika die Weichen für weiteres Wachstum stellte. „Seinem herausragenden Engagement ist es zu verdanken, dass wir heute in Nordamerika so stark aufgestellt sind“, lobte Gunnar Kilian.

Gruner tritt nun an, diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben. Seine Expertise in den Bereichen Elektromobilität, Marketing und Kundenorientierung verspricht, die ambitionierten Ziele von Volkswagen in Nordamerika weiter voranzutreiben.

Wie es dort weiterläuft, wird allerdings maßgeblich von den Entscheidungen des designierten Präsidenten Donald Trump abhängen. Seine kritische Haltung gegenüber ausländischen Autobauern ist bekannt. (swi)