Das Momentum ist da. Deutschland soll zum Vorzeigeland für das autonome Fahren werden. Der Bund schuf 2021 de facto den weltweit ersten nationalen Rechtsrahmen für das vollautomatisierte Fahren nach Level 4. Auf dem Webcast Automobilwoche TALKS BUSINESS wurde nun intensiv diskutiert, ob die mobile Revolution nun schneller kommt als erwartet.
"Wir legen jetzt los", sagte der Vice President Mobility-as-a-Service von Mobileye, Johann Jungwirth. In diesem Jahr starten die Robotaxis der Intel-Tocher in München in Zusammenarbeit mit Sixt. Als automobiler Partner ist Nio aus China dabei. "Von den deutschen Herstellern gab es leider keinen einzigen, der überhaupt nur eine unserer drei technischen Hauptbedingungen erfüllen konnte", sagte Jungwirth.
Welche Systeme sich künftig beim vollautomatisierten Fahren durchsetzen, ist natürlich auch für Halbleiterhersteller entscheidend. "Ich sehe Kamera und Radar klar in der Pole Position", sagte der Vice President für Fahrerassistenzsysteme beim Chiphersteller NXP, Steffen Spannagel. Gerade mit der Fortentwicklung von 4D-Imaging-Radar-Sensoren entstehe eine neue Performance-Klasse, die gerade auch unabhängig von Wetterbedingungen ist. Laserbasierte Radarsysteme, kurz Lidar, würden vermutlich zu einem Nischenprodukt. Auch Mobileye-Manager Jungwirth plant, bei den autonomen Fahrzeugen der zweiten Generation in zwei Jahren vor allem auf Kameras und Imaging Radar zu setzen und den Einsatz von teuren Lidar-Sensoren zu reduzieren.