Der Wandel zur Elektromobilität kommt rasanter voran als erwartet. Der bisherige Marktführer Tesla erhöht den Einsatz mit der Gigafactory in Grünheide, die im Spätsommer eröffnen soll. Doch das Selbstvertrauen der Konkurrenz wächst. Die Benchmark Tesla verliert an Bedeutung. Das ist das Ergebnis des Automobilwoche-Webcasts "Keine Angst vor Tesla - wer liegt vorne im Elektroautorennen?"
"Wir sehen uns an der Spitze der Bewegung", sagt Christoph Starzynski, Leiter der Submarke EQ bei Mercedes-Benz. Der jüngst vorgestellte EQS definiere ein ganz neues elektrisches Luxus-Segment. "Wir haben unsere ganze Kompetenz in den EQS reingepackt", sagt Starzynski. Und dieser Technologievorsprung werde nun auf die anderen, weniger exklusiven Baureihen übertragen. "Die Vorreiterrolle ist uns wichtig." Das gelte auch für die Weiterentwicklung der Software und dem Aufbau der Plattform MB.0S. "Aber natürlich nimmt der Verkehr auf der Rennstrecke durch weitere Wettbewerber zu."
Für Alexander Hitzinger, CEO des Audi-Leuchtturmprojektes Artemis, werden am Ende des Rennens nur eine überschaubare Zahl großer Hersteller übrigbleiben. "Der Aufwand, der für die Softwareentwicklung betrieben wird, ist gigantisch." Das könnten sich nur die Anbieter mit Plattform-Strategie leisten, die von entsprechenden Skaleneffekten profitieren.
Hinzu kommt der technologische Fortschritt. "Nicht die Elektrifizierung, sondern das autonome Fahren wird die Revolution." Das Produkt Auto werde noch einmal neu erfunden. So werde es ein völlig neues Innenraumkonzept geben. Das Auto als Lebensraum. "Nicht mehr die Fahrdynamik, sondern der Komfort sind das Wichtigste." Artemis will 2025 sein Elektromodell im Premiumsegment präsentieren.