Wie das Laden bequemer wird

In einer Frage herrschte bei den Experten des Webinars "Electrifying Mobility with Here Technologies and Bosch" absolute Einigkeit. Der Weg in die Elektromobilität ist klar vorgezeichnet. Knuth Sexauer, Vice President Automotive Sales Here Technologies, erkennt eine dominante Rolle der batterieelektrischen Fahrzeuge in den nächsten Jahren, auch wenn er für Technologieoffenheit plädiert.  Als treibenden Faktor neben sinkenden Preisen und einer steigenden Nachfrage sieht Carolin Reichert, Vice President Product Area eMobility Solutions bei Bosch, vor allem den Ausbau und den Komfort der Ladeinfrastruktur.

Damit ist bereits das Kernthema des Webinars angesprochen. Denn gerade bei der Ladeinfrastruktur sind noch viele Herausforderungen zu bewältigen, um nahtlose Prozesse zu gewährleisten.  So gibt es beispielsweise in Europa 300.000 Ladepunkte, die aber 600 verschiedene Betreiber haben – von Autoherstellern über Energieunternehmen bis hin zu Tankstellenketten. "Wir haben hier einen großen Unterschied in der Qualität der Services und eine sehr fragmentierte Landkarte", so Reichert, die mit einer Konsolidierung in den nächsten Jahren rechnet. Nicht immer werden die Ladepunkte dabei an den richtigen Stellen errichtet. "Wir können mit unserer Kartentechnologie und den gesammelten Daten von Fahrzeugen hier einen bedeutenden Beitrag leisten", so Sexauer.

Die Aufzeichnung des Webinars (in englischer Sprache) kann hier abgerufen werden:

http://attendee.gotowebinar.com/register/3557169029262127115?source=recording

Bosch dagegen sieht sich als E-Mobility-Dienstleister, der beispielsweise den Zugang zu fast allen Ladepunkten in Europa ermöglicht. Ende 2022 soll auch Nordamerika erschlossen sein. "Damit sind wir der erste Anbieter, der diese beiden Regionen abdeckt", so Reichert. Mit nahezu allen Betreibern hat Bosch dazu Verträge geschlossen und deckt beispielsweise alle Bezahlmöglichkeiten ab von QR-Codes bis hin zu Plug and Charge. Hauptkunden sind dabei die Autohersteller, denen Bosch eine neutrale Lösung für die Integration in die eigenen digitalen Ökosysteme anbietet. Wichtig sei, dass der Kunde sich nur einmal anmelden müsse.

Auch Here Technologies hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Kundenerfahrungen mit der Elektromobilität zu verbessern. "Es geht darum, möglichst bequem und effizient den Weg zum nächsten Ladepunkt zu finden. So können wir beispielsweise eine Route mit mehreren Ladestopps vorschlagen, die die Reichweite optimiert", so Sexauer. Diese werde durch viele Faktoren beeinflusst wie Temperatur, Typologie der Route, Straßenoberfläche oder Alter der Batterie, die Here Technologies in die Berechnung mit einbeziehe. "Das kann den Unterschied ausmachen zwischen zwei oder drei Stopps und damit einer halben Stunde Fahrtzeit."

Die Aufzeichnung des Webinars (in englischer Sprache) kann hier abgerufen werden:

http://attendee.gotowebinar.com/register/3557169029262127115?source=recording

Mit Blick auf die Zukunft gehen beide Experten davon aus, dass sich die Erfahrungen der Kunden an den Ladesäulen verändern werden. So werde es zu einer Konsolidierung bei den heute noch sehr vielen und unterschiedlichen Anbietern kommen. "Ich glaube, dass es eine Professionalisierung der Services geben wird, weil sich letztlich die großen Player durchsetzen", sagt Reichert. Auch die Reservierung einer Ladestation werde dann durchgängig möglich sein, um Enttäuschungen an der Stromtankstelle zu vermeiden.

Sexauer sieht in fünf Jahren eine Verbindung von Ladevorgang und automatisiertem Parken. So könne eine Batterie in dieser Zeit durch einen Laderoboter geladen werden. Mit der Verbreitung der E-Mobilität erhöhe sich aber auch der Druck auf das Energienetz. Während momentan hauptsächlich an den Wallboxen in den Doppelgaragen der Vororte geladen werde, nehme in Zukunft die Notwendigkeit öffentlicher Lademöglichkeiten weiter zu.

Die Aufzeichnung des Webinars (in englischer Sprache) kann hier abgerufen werden:

http://attendee.gotowebinar.com/register/3557169029262127115?source=recording