Die schleswig-holsteinische Westküste wird womöglich länger auf die schon als "Leuchtturmprojekt" gefeierte Batteriezellfertigung mit tausenden neuen Jobs warten müssen. "Die Fabrik in Heide könnte sich verzögern", sagte der Chef des schwedischen Northvolt-Konzerns, Peter Carlsson, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
"Mit den aktuellen Strompreisen sehen wir die Wirtschaftlichkeit von energieintensiven Projekten in Deutschland gefährdet", sagte Carlsson. Eine Entscheidung ist demnach aber nicht gefallen. "Wir führen hierzu sehr intensive und gute Gespräche mit der Bundes- und Landesregierung. Wir alle wollen Heide möglich machen", wird Carlsson zitiert.
Northvolt hatte im März den Plan angekündigt, in Heide ein großes Batteriewerk zu errichten. Der weit gediehene Ausbau der Windenergie an der Westküste war als ein wichtiger Standortvorteil genannt worden. Als Investitionsvolumen sind bis zu 4,5 Milliarden Euro im Gespräch.
Bislang gibt es allerdings nur eine Absichtserklärung mit der Landesregierung in Kiel, die Northvolt bis Ende 2022 Zeit für eine endgültige Entscheidung gibt. Es winken bis zu 3000 direkte Arbeitsplätze in der einst strukturschwachen Region. Weitere verspricht sich das Land von der Ansiedlung von Zulieferern.