Beim Autobauer Opel wird der Chef ausgetauscht. Neuer Vorstandsvorsitzender der Stellantis-Tochtermarke wird zum 1. September Uwe Hochgeschurtz, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Der bisherige Chef der Renault-Region Deutschland, Österreich und Schweiz folgt auf Michael Lohscheller, der das Unternehmen seit 2017 geführt hatte. Lohscheller habe sich entschieden, eine Aufgabe außerhalb des Stellantis-Konzerns anzunehmen.
Hochgeschurtz (58) hatte Anfang Juli überraschend seinen Rücktritt bei Renault erklärt. Das Unternehmen nannte keine Gründe für die Trennung. Ein Nachfolger für Renault Deutschland ist noch nicht bekannt. Er war seit 2016 Chef des französischen Importeurs im deutschsprachigen Raum.
Lohscheller (52), einst VW-Manager, wechselte 2012 zu Opel und kletterte die Karriereleiter hoch. Erst Finanzchef, löste er 2017 den damaligen Opel-Chef Karl-Thomas Neumann ab. Er überführte die Marke in den PSA-Konzern (heute Stellantis) und übernahm auch einen Vorstandsposten in Paris. Unter Lohschellers Ägide kam Opel nach zwei Jahrzehnten wieder in die Gewinnzone.
Damit hat sich der scheidende Opel-Chef womöglich um noch höhere Weihen bei einem anderen Autohersteller beworben. Wo es Lohscheller hinzieht – unbekannt.
Lohscheller schreibt in einem internen Brief an die Mitarbeiter, die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen. Doch "nach reiflichen Überlegungen" habe er sich für die Trennung entschieden. "Es war mir eine Ehre, mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Opel führt man nicht, Opel dient man", teilte Lohscheller in dem Schreiben mit, das der Automobilwoche vorliegt.
Über Hochgeschurtz weiß Lohscheller in dem Brief mitzuteilen, dass dieser den eingeschlagenen Kurs fortführen wird – "in die nächste Phase der Elektrifizierung und Exportoffensive".
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