Der Autozulieferer Vitesco hat im Schlussquartal des vergangenen Jahres unerwartet viel Gewinn im Tagesgeschäft gemacht. Angesichts der Lage an den Weltmärkten zeigte sich Vitesco-Chef Andreas Wolf auch zufrieden mit dem Gesamtjahr. "Trotz der historischen Herausforderungen durch den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine und weiterhin bestehenden Lieferkettenproblemen blicken wir als Unternehmen auf ein erfolgreiches Jahr zurück", sagte der Manager. Beim operativen Gewinn schnitt der Antriebsspezialist am oberen Ende der zuletzt gültigen Zielspanne ab und damit etwas besser als von Analysten geschätzt.
Die Aktie legte am Morgen um 3,6 Prozent auf 66,85 Euro zu. Der Aktienkurs hat sich seit dem Absturz infolge des Kriegsbeginns von Russland gegen die Ukraine vor einem Jahr gut entwickelt und von unter 26 Euro bis auf fast 65 Euro zugelegt. Mitte Februar hatte das Papier bei fast 70 Euro ein Rekordhoch markiert. Die ehemalige Konzernmutter Continental hatte Vitesco im September 2021 abgespalten und an die Börse gebracht.
Die Ergebnisse und auch der Barmittelzufluss im vierten Quartal hätten die Erwartungen übertroffen, schrieb Goldman-Sachs-Analyst Philipp Koenig. Der Auftragseingang habe sich zwar gegen Jahresende verlangsamt, liege aber auf Jahressicht immer noch über dem, was direkte Konkurrenten eingesammelt hätten.