Wegen der milliardenteuren Verzögerungen in der Entwicklung eigener Fahrzeug-Software könnte Volkswagen den Bau des neuen Werks in Wolfsburg für das künftige Kernmodell Trinity doch noch abblasen. Das Unternehmen hatte schon die Planungsrunde zu den mittelfristigen Investitionen verschoben - nun deuteten Konzernchef Oliver Blume und Markenchef Thomas Schäfer gegenüber der Belegschaft an, dass das wichtigste Vorhaben der nächsten Jahre abermals einer Bewertung unterzogen wird: "Wir nutzen aktuell die Gelegenheit, alle Projekte und Investitionen anzuschauen und auf Tragfähigkeit zu prüfen."
Dabei bezogen sich die beiden Manager am Donnerstag in einem internen Schreiben ausdrücklich auch auf die Systeme, die im bislang ab 2026 vorgesehenen Trinity zum Einsatz kommen sollten. "Als Erstes treffen wir gemeinsam die Entscheidung zum weiteren Software-Fahrplan und Zuschnitt der Plattformen", erklärten Blume und Schäfer. "Darauf folgt die Ausarbeitung der Produktstrategie mit den konkreten Projekten der einzelnen Marken für die nächsten Jahre."
Am Aktienmarkt sorgten die Nachrichten kaum für Verwerfungen, die VW-Vorzugsaktie lag am Mittag leicht mit 0,3 Prozent im Plus, während der Dax auf der Stelle trat.