Unternehmen setzen bei Dienstwagen zunehmend auf Gebrauchte

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage bauen Unternehmen ihre Fuhrparks aus oder wollen diese zumindest halten. Dies gaben neun von zehn Fuhrparkchefs über alle Unternehmensgrößen hinweg an.

Wesentlicher Wachstumstreiber: Mehr als zwei Drittel der Unternehmen (69 Prozent) gehen davon aus, dass ihr Geschäft expandiert. Knapp jeder zweite Betrieb (48 Prozent) sieht in Unternehmensmobilität ein sehr effektives Instrument zu Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden. Ähnlich groß ist die Zahl der Unternehmen, die auch Mitarbeitern, die keinen Anspruch auf einen Firmenwagen haben, ein Fahrzeug anbieten wollen.  

„Im Gegensatz zum letzten Jahr, als das Wachstumspotenzial der Flotten nur von den kleinsten Unternehmen ausging, sehen wir nun keine Unterschiede mehr in Bezug auf die Unternehmensgröße“, sagt Arval-Managerin Katharina Schmidt, die in Deutschland für das jährliche Fuhrpark- und Mobilitätsbarometer des Flottendienstleisters zuständig ist. Dafür wurden mehr als 8600 Flottenchefs in 30 Ländern befragt, in Deutschland waren es 300.

Ein weiterer wichtiger Aspekt für das Flottenwachstum ist das Personalmanagement: Knapp jedes zweite Unternehmen (48 Prozent) gab an, dass Unternehmensmobilität ein sehr effektives Instrument zu Gewinnung und Bindung von Mitarbeitenden ist.

Dabei muss es sich nicht immer um einen Neuwagen handeln. 84 Prozent der Unternehmen haben bereits Gebrauchtfahrzeuge im Einsatz oder erwägen diesen in den nächsten drei Jahren. Das hat verschiedene Vorteile: „Sie sind günstiger zu bekommen und sofort verfügbar“, so Schmidt. Die Fahrzeuge würden vor allem dann zum Einsatz kommen, wenn sie nicht einem konkreten Mitarbeiter zugeordnet sind: also im Fahrzeugpool oder bei Servicefahrten.

Der Einsatz gebrauchter Fahrzeuge ist für viele Unternehmen auch eine Kostenfrage. Die Gesamtkosten sind eines der herausfordernden Themen in den nächsten Jahren. Acht Prozent der Flottenchefs gaben an, diese in den nächsten Jahren reduzieren zu wollen.

Weitere Herausforderungen:

• Einführung alternativer Kraftstofftechnologien sowie die Anpassung an die restriktive staatliche Politik für Benzin- und Dieselfahrzeuge (18 Prozent);
• sicheres und verantwortungsbewusstes Fahren der Mitarbeiter (14 Prozent) und
• alternative Mobilitätslösungen (11 Prozent).

Mobilitätslösungen sind in deutschen Unternehmen nicht mehr wegzudenken. 96 Prozent der Fuhrparkverantwortlichen geben an, dass sie ihren Mitarbeitenden mindestens eine ergänzende Form der Mobilität anbieten oder entsprechende Angebote in den nächsten drei Jahren geplant haben: ganz oben steht der öffentliche Nahverkehr (33 Prozent), gefolgt von Bike-Sharing oder -Leasing (32 Prozent) und Ride Sharing (23 Prozent) sowie kurz- oder mittelfristiger Fahrzeugvermietung (22 Prozent).

„In Zeiten des Fachkräftemangels ist es essenziell, Mitarbeitenden neben dem Gehalt attraktive Zusatzangebote zu machen“, so Schmidt. Ein ausgewogener und auf die Belegschaft zugeschnittener Mobilitätsmix trage enorm zur Attraktivität der Arbeitgebermarke bei.