Flottengeschäft: E-Autos verlieren im Mai 38 Prozent

Nachdem Elektroautos bei Privatkunden kaum noch gefragt sind, kommen sie nun auch im Flottenmarkt unter Druck. Im Mai gingen die gewerblichen Zulassungen um 38 Prozent zurück, wie Zahlen von Dataforce zeigen, die für die Automobilwoche ermittelt wurden. 

Damit waren die E-Autos im Mai deutlich stärker betroffen als Verbrenner. Benziner (-9 Prozent) und Diesel (-13 Prozent) gaben deutlich weniger nach. Unterm Strich waren der gewerbliche Kanal der Verlierer im Mai, der den Gesamtmarkt (-4,3 Prozent) mit nach unten zog. 

Der Rückgang bei den gewerblichen E-Autozulassungen war auch stärker als im gesamten Markt. Dort betrug das Minus bei batteriebetriebenen Fahrzeugen im Mai 30 Prozent. 

Allerdings dürfte dies nur ein kurzfristiger Trend sein. „Die CO2-Reduzierung bleibt ein wichtiges Ziel für Flottenmanager“, sagt Dataforce-Analyst Benjamin Kibies. Eine entscheidende Rolle dabei spiele die Elektromobilität.

Rund 78 Prozent der Fuhrparkmanager über alle Flottengrößen hinweg halten an ihren Zielen fest und wollen die CO2-Emissionen reduzieren. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Anschaffung neuer Elektroautos.

Wesentlicher Faktor für die Entscheidung der Fuhrparkmanager ist die Gesamtkostenrechnung, die von der individuellen Situation in den jeweiligen Unternehmen abhängt: Dies gilt beispielsweise mit Blick auf die Fahrprofile der Nutzer und vorhandene Lademöglichkeiten.

Bei mehr als der Hälfte der Unternehmen zahlen sich Elektroautos bereits aus: 53 Prozent sagen, der Umstieg auf BEVs spart Geld oder ist zumindest kostenneutral. Mit 46 Prozent sehen weniger als die Hälfte einen Kostenvorteil bei Verbrennern.

„Wenn die Preise der Elektroautos in den nächsten Jahren weiter zurückgehen, wird sich die Waage noch weiter in Richtung Elektroautos neigen“, ist Kibies überzeugt.

Das deutliche Minus der E-Auto-Flottenzulassungen im Mai geht aufs Konto des abrupten Aus der Bafa-Förderung: „Einerseits bestellen die Fuhrparkverantwortlichen nun generell weniger BEVs, anderseits sind die Vergleichszahlen besonders hoch, weil es 2023 zwischen Mai und August viele vorgezogene Käufe gab, bevor die Förderung für Flotten im September endete“, so Kibies.

Die Rückschläge sind zum Teil immens. Von den 23 Marken, die im Mai 2023 auf mehr als 100 BEVs im Flottensegment kamen, verbuchten 13 einen Rückschlag von mehr als 50 Prozent. Am härtesten traf es die Stellantis-Marken Peugeot (-93 Prozent), Citroën (-88 Prozent) und Fiat mit (-75 Prozent).

Unter den deutschen Hersteller verbuchte Mercedes-Benz das größte Minus: Der Stuttgarter Premiumhersteller verkaufte 65 Prozent weniger in Flotten. Den Einbruch konnten die zusätzlichen Einheiten des neuen EQE und EQS SUV nur leicht abfedern.

Deutlich besser lief das Elektrogeschäft mit Flotten beim Wettbewerber BMW. Der Münchner Autobauer legte sogar bei seinen Flotten-Auslieferungen im Mai um 17 Prozent zu. Den stärksten Beitrag dazu lieferte der neue i5, allerdings teilweise auf Kosten des i4. Alle anderen i Modelle erreichten ebenfalls höhere Neuzulassungen.