Benziner und Diesel sind (noch) nicht zu schlagen, wie die aktuelle Analyse der Antriebsarten zeigt. In einem Segment mischt plötzlich ein chinesischer Hersteller vorn mit.
ID.3 an einer Ladestation: Der kompakte Volkswagen-Stromer überraschte im Mai.
Trotz alles Werbens von Herstellern und Politik: In Deutschland bleiben Verbrenner die Favoriten. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes (KBA). Benziner und Diesel machen im Mai insgesamt 56,9 Prozent der Neuzulassungen aus.
Der Anteil der Benziner hat sich seit Oktober 2023 (27, 6 Prozent) auf fast 38 Prozent im Mai 2024 erhöht. Diesel liegen seit Jahresanfang pro Monat bei rund 19 Prozent (Mai: exakt 19,0).
E-Autos haben sich stabilisiert und steigen sogar seit März wieder leicht auf aktuell 12,6 Prozent. Nach dem Ende der Förderung im Dezember 2023 hatte es zuvor einen deutlichen Absturz gegeben.
Abgestürzt sind auch die Plug-in-Hybride seit dem Förderende im Jahr 2023. Sie stagnieren bei knapp sechs Prozent. Hybride ohne Stecker sind hinter Benzinantrieben am zweithäufigsten vertreten. Ihr Marktanteil: rund 24 Prozent.
Doch wie sind die Marktposition der Hersteller in den einzelnen Segmenten? Wir schlüsseln dies im Einzelnen auf.
Die meisten Marken (45) und Modelle (201) gibt es bei den Benzinern. Durchschnittlich hat jede Marke somit 4,5 Modelle im Angebot. Beim Diesel teilen sich aktuell 27 Marken mit 96 Modellen den Markt. Dominiert wird der Markt von den Deutschen.
Hersteller mit dem höchsten Anteil an Verbrennern ist Citroen, gefolgt von Opel, Dacia, Skoda und VW. Bei Citroen fahren fast 94 Prozent der neu zugelassenen Autos mit Benzin oder Diesel, auch bei Opel und Dacia sind es mehr als 90 Prozent.
Erstmals seit langem führt nicht mehr Tesla mit seinem Model Y das Monats-Ranking der beliebtesten E-Auto-Modelle an. Im Mai setzte sich VW mit dem ID.3 an die Spitze. Direkt dahinter folgt der chinesische Hersteller MG Roewe mit seinem MG4.
Die oft befürchtete Überflutung des deutschen Marktes durch chinesische Autos ist das zwar noch nicht. Aber es ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die Newcomer ernst genommen werden müssen. MG bietet mit dem MG4 ein ordentliches E-Auto zu einem günstigen Preis. Das kommt bei den Kunden an. Zudem ist die Marke schon mehrere Jahre in Deutschland und inzwischen bekannt.
Insgesamt sind aktuell 15 Modelle von sechs chinesischen Marken in der Zulassungsstatistik vertreten und kommen hier in Summe auf einen Marktanteil von 9,3 Prozent.
Der Absatz des Model Y stürzte im Vergleich Mai 2023 um 72 Prozent ab. Der Hersteller hat bereits reagiert und die Preise massiv gesenkt. Doch Tesla ist nicht der einzige Hersteller mit Problemen bei Elektroautos. Die Zulassungen des VW ID.4/ID.5 beispielsweise sind um mehr als die Hälfte gesunken.
Dennoch war VW die Marke, die im Mai absolut gesehen die meisten E-Autos verkauft hat. Mit 17,4 Prozent Marktanteil in dem Segment lag sie vor BMW, Mercedes und MG. Pionier Tesla kam lediglich auf 6,3 Prozent.
Der Marktanteil der Autos mit Plug-in-Hybridantrieb hat sich auf einem niedrigen Niveau stabilisiert. Ihr Marktanteil lag bei 5,9 Prozent, im Mai 2023 waren es mit Kaufprämie noch knapp 14 Prozent. Die normalen Hybride stagnierten ebenfalls.
Mercedes (Marktanteil: 24,8 Prozent) behauptet sich im Segment an die Spitze der PHEV-Marken vor Volvo (13,5 Prozent). Auf Platz drei liegt BMW mit ebenfalls 13,5 Prozent Marktanteil, vor Seat (9,3 Prozent) und Audi mit ebenfalls 9,3 Prozent aller PHEV-Zulassungen.
Unter den Top 15 PHEV-Modellen sind elf Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt im Mai aber der Volvo XC60 vor den Mercedes-Modellen E-Klasse und GLK, GLC.
Die normalen Hybride (HEV) konnten sich gegenüber dem Vorjahresmonat nicht verbessern (minus 0,7 Prozent). 57.413 Neuzulassungen bedeuten einen Marktanteil von 24,3 Prozent, nach 23,4 Prozent im Vorjahresmonat. Es ist aber der niedrigste Marktanteil im laufenden Jahr. Mercedes verteidigte die Marktführerschaft und lag mit 15,4 Prozent Marktanteil knapp vor Audi (15,0 Prozent). BMW kam mit 12,5 Prozent auf Rang drei.
