Verbrenner auf dem absteigenden Ast – VW festigt Position als Elektro-Marktführer

Der Übergang zur Elektromobilität mag länger dauern, als das Strategen bei den Herstellern erwartet. Gleichwohl zeigen die Zulassungszahlen einen stabilen Trend: Reine Verbrenner verlieren immer mehr an Bedeutung – Hybrid- und reinen Elektroantrieben dominieren schon jetzt die Neuzulassungen. 

Zwar verfehlten die reinen E-Mobile im März mit 16,8 Prozent der Neuzulassungen das Ergebnis des Vormonats. Allerdings ist es der zweithöchste Marktanteil seit dem Aus für den Umweltbonus.

Seit vier Monaten in Folge haben die BEVs höhere Neuzulassungen als Diesel-Pkw. Kumuliert kommen sie im ersten Quartal auf 17,0 Prozent und weisen damit einen deutlich höheren Marktanteil auf als im vierten Quartal 2024 (14,9 Prozent). 2023, mit dem Umweltbonus, betrug er 18,4 Prozent.

Rechnet man Mild-Hybride, Plug-ins und BEVs zusammen, so machen sie im März 56,8 Prozent der Neuzulassungen aus. Interessant wird die Entwicklung der nächsten Monate. Die EU-Kommission will die für dieses Jahr geplanten CO2-Grenzwerte so ändern, dass sie im Durchschnitt der Jahre 2025 bis 2027 erreicht werden müssen.

Dies würde den Druck, BEV-Modelle mit Preisnachlässen in den Markt zu drücken, mildern. Bislang geht der Handel jedoch nicht davon aus, dass Hersteller ihre Vertriebspolitik ändern werden. 

Die neue Koalition in Berlin will zudem laut Vertrag Elektromobilität sowie Plug-in-Hybride und Range-Extender fördern. Unter anderem wird die Steuerbefreiung für Elektroautos bis 2035 verlängert. Für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen versprechen Union und SPD eine Förderung beim Erwerb von E-Autos.

Jenseits politischer Entscheidungen festigt der VW-Konzern seine Vormachtstellung bei Elektroautos auch im März. Die Marken kommen zusammen auf gut 46 Prozent aller BEV-Zulassungen.

VW ist im März mit einem Anteil an den BEVs von 20,9 Prozent die eindeutige Nummer eins. Dahinter folgt mit 9,3 Prozent BMW, vor Skoda mit 8,2 Prozent. Tesla, lange Zeit unangefochten größte Elektromarke hierzulande,  liegt im März auf dem achten Platz der BEV-Marken.

Die erfolgreichste chinesische Marke bei den BEVs, BYD, belegt hier Rang 17 mit 615 neu zugelassenen E-Mobilen. Die im Gesamtmarkt erfolgreichste chinesische Marke ist MG. Bei den BEVs kommt sie aber nur auf 423 Neuzulassungen. Das sind 20 Prozent der gesamten MG-Zulassungen.

Mit einem markeninternen Anteil von 31 Prozent sind die reinen E-Mobile bei Porsche am stärksten vertreten, Skoda und Audi kommen auf 19 Prozent, bei Seat ist er mit 16,6 Prozent am niedrigsten. Bei Marktführer VW sind 17,4 Prozent aller Neuzulassungen reine E-Mobile. 

Von den insgesamt 45 Marken in der BEV-Statistik gibt es acht Marken, die ausschließlich reine E-Mobile anbieten. Sie machen 7,8 Prozent aller BEV-Zulassungen aus. Von den Top 20 Marken im Gesamtmarkt kommen vier Marken auf einen markeninternen BEV-Anteil von über 20 Prozent, darunter Hyundai: 29 Prozent, Renault: 22 Prozent, Kia: 26 Prozent und Porsche mit 31 Prozent.

Ebenso wie in den beiden Vormonaten ist auch im abgelaufenen Monat der VW ID. 7 das führende BEV-Modell. Dahinter folgen VW ID. 4, ID, 5 und Skoda Enyac. Die Top fünf werden durch VW ID. 3 und Seat Born komplettiert. Der Privatkundenanteil ist sehr unterschiedlich: Der ID. 7 kommt auf elf Prozent, beim ID. 3 beträgt er – ähnlich wie im Gesamtmarkt - 33 Prozent. 

Der Enyaq verzeichnet 15 Prozent private Neuzulassungen, beim ID. 4, 5 sind es ebenfalls 15 Prozent und beim Seat Born sind es 89 Prozent private Neuzulassungen. Damit hat der Born volumenmäßig die mit Abstand höchsten BEV-Zulassungen von Privatkunden.

In den vergangenen zwölf Monaten sind 45 neue Modelle auf den Markt gekommen. Am erfolgreichsten im März war der Skoda Elroq mit 1.132 Neuzulassungen, vor dem Audi A6 (1.120 Neuzulassungen, BEV-Anteil 32 Prozent) und dem Tavascan von Seat mit 1.100 Neuzulassungen. Insgesamt bieten 45 Marken 141 Modelle an.

Der Marktanteil der Plug-in-Hybride hatte sich im Jahresverlauf 2024 auf 8,4 Prozent im vierten Quartal erholt. Im März kommen sie mit 10,5 Prozent auf den höchsten Wert seit Ende des Umweltbonus im Dezember 2022. Weiterhin liegt er aber noch deutlich unter dem Marktanteil der BEVs. 

Die fünf Top-Marken der PHEVs, Seat, VW, Mercedes, BMW und Volvo, kommen auf 71 Prozent aller PHEV-Zulassungen, wobei Seat im März mit 23 Prozent den höchsten Anteil hat, vor VW (16 Prozent) und Mercedes mit 14 Prozent.

Die markeninternen PHEV-Anteile sind bei den drei Marken sehr unterschiedlich: Bei Seat beträgt er 35 Prozent, bei VW acht Prozent und bei Mercedes 16 Prozent.

Die Hybride ohne Stecker können mit 29,5 Prozent Marktanteil ihre bisherigen Höchstwerte von Ende 2024 zwar nicht übertreffen, werden aber wie im Vormonat stärkste Antriebsart vor den Benzinern. Allerdings sind die Voll-Hybride (elektrische Leistung von mindesten 20 kW/t und in der Lage rein elektrisch zu fahren) darunter noch deutlich in der Minderheit.

Sie machen im März 17 Prozent der gesamten Hybrid-Zulassungen aus und haben einen Anteil von fünf Prozent an den gesamten Neuzulassungen.

Mercedes dominiert die HEV-Zulassungen mit einem Anteil von 14,4 Prozent vor BMW (12,8 Prozent) und Audi mit 9,1 Prozent. Der markeninterne HEV-Anteil liegt bei Mercedes bei 49 Prozent, BMW kommt auf 46 Prozent und Audi auf 39 Prozent. 

Nummer eins auf Modellebene ist im März der Mercedes GLK, GLC, gefolgt vom Toyota Yaris und Nissan Qashqai. Insgesamt sind hier 152 Modelle von 35 Marken vertreten.

Die Benziner und auch die Diesel-Pkw müssen im Vorjahresvergleich deutliche Marktanteilsverluste hinnehmen. Bei den Benzinern gehen die Marktanteile von 37,8 Prozent auf 27,8 Prozent zurück, bei den Diesel-Pkw fallen sie von 18,3 Prozent auf 14,9 Prozent. Damit bleiben die reinen Verbrenner zum siebten Mal in Folge unter der 50 Prozent–Marke.

Bei den zwei reinen Verbrenner-Antriebsarten ist VW die Nummer eins. Bei den Benzinern erreicht die Marke 27 Prozent und bei den Diesel-Pkw sogar 37 Prozent. Mit Skoda (13 Prozent an allen Dieselzulassungen) stellen die beiden Marken die Hälfte aller Dieselzulassungen. Auf Platz drei liegt Mercedes mit zwölf Prozent. Bei den Benzinern liegen Skoda und Opel auf den Plätzen zwei und drei.

Von den drei führenden Marken hat Opel mit 62 Prozent den höchsten markeninternen Benziner-Anteil vor Skoda (44 Prozent) und VW (38 Prozent). Bezüglich des markeninternen Dieselanteils liegt VW mit 28 Prozent leicht vor Skoda (26 Prozent) und Mercedes mit 21 Prozent.

Die Top-drei Modelle bei den Benzinern sind die VW-Modelle T-Roc und Golf sowie der Dacia Sandero. Bei den Diesel-Modellen belegen Fiat Ducato, VW Passat und VW Tiguan die ersten drei Plätze. Insgesamt gibt es bei den Benzinern 44 Marken mit 181 Modellen, bei den Diesel-Pkw ist das Angebot mit 100 Modellen von 29 Marken wesentlich geringer.