Europas Automarkt: Plug-in-Hybrid von BYD führt Ranking im März an

In Europas Automarkt hat im März eine interessante Verschiebung stattgefunden. Die Verkäufe von Plug-in-Hybriden schnellten deutlich nach oben, um 20 Prozent auf 107.558 Einheiten. 

Bemerkenswert dabei: Das BYD-Modell Seal U DM-i verzeichnete im März die meisten Zulassungen bei den Plug-in-Hybriden. Mit 6276 überflügelte die chinesische Marke im März den Volvo XC 60.  Das geht aus den vorläufigen Zahlen des Marktanalysten Dataforce hervor, die etwa 93 Prozent des europäischen Marktes abdecken.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob dies für die ehrgeizigen Chinesen ein nachhaltiger Trend ist. Mit Elektroautos gelang es BYD jedenfalls bisher nicht, in Europa vergleichbare Zulassungserfolge zu erzielen.

Schaut man auf das erste Quartal 2025, so steht demnach das BYD-Modell im Ranking der Plug-in-Hybride auf dem vierten Platz, hinter dem VW Tiguan, dem Volvo XC 60 und dem Ford Kuga. 

BYD setzt in diesem Jahr verstärkt auf Plug-in-Hybride – so wie andere chinesische Marken auch. Damit reagieren die chinesischen Hersteller auf zweierlei: die Strafzölle der EU, die auf E-Autos aus China erhoben werden, sowie die zögerliche Nachfrage nach BEV-Modellen insgesamt.

Doch die zögerliche Nachfrage in Europa sowie die Strafzölle der EU gegen chinesische BEV-Hersteller haben ein  Umdenken erzwungen – was sich in den Zulassungsstatistiken niederschlägt.  BYD will in diesem Jahr weitere Plug-in-Hybride nach Europa bringen, auch, weil sie nicht den Zusatzzöllen der EU unterliegen.

Das Wachstum bei den Plug-in-Hybrid-Verkäufen entsprach im März nahezu dem der BEV, die im März um 24 Prozent auf 222.340 Einheiten zulegten. Der Plug-in-Hybrid-Markt war im vergangenen Jahr weitgehend stabil, mit einem Rückgang um vier Prozent im Jahr 2024 und nur einem leichten Anstieg in den ersten beiden Monaten des Jahres 2025.

Neuregelungen der EU machen Plug-in-Hybride seit dem 1. Januar eigentlich unattraktiver. Konkret geht es um die Nutzungsfaktor-Kurve. Seit Jahresanfang wird dadurch das Potenzial des rein elektrischen Fahrens besser an die reale Nutzung angepasst.

Bislang dominierten vor allem Premium-Modelle von Audi, BMW, Mercedes-Benz und Volvo bei dem Plug-in-Hybriden. Sie zielen damit vor allem auf das Flottengeschäft als Alternative zu Dieselfahrzeugen. Dementsprechend waren Premiumhersteller bislang auch Haupttreiber des Wachstums  bei den Plug-in-Hybriden.

Im März jedoch kehrte sich dieser Trend um. Verkäufe von Mainstream-Plug-in-Hybriden stiegen laut Zahlen von Dataforce um 80 Prozent, während Premium-Plug-in-Hybride um 20 Prozent zurückgingen.

Neben dem Seal U DM-i, der das bisher ausschließlich aus Elektroautos bestehende europäische Portfolio von BYD ergänzt, verzeichneten die Ende 2024 eingeführten neuen Langstrecken-Plug-in-Hybride der VW-Gruppe im März große Verkaufszuwächse.

Der VW Tiguan legte um 340 Prozent auf 5.997 Verkäufe zu, verglichen mit 1.363 im März 2024. Der auf dem vierten Platz liegende Cupra Formentor verzeichnete ein Plus von 70 Prozent; der neue Cupra Terramar, auf Platz sechs, erreichte 2.690 Verkäufe, gefolgt vom VW Golf, der um 276 Prozent auf 1.769 Verkäufe zulegte, und dem neuen Skoda Kodiaq, der 2.419 Verkäufe verzeichnete.

Ein weiterer wichtiger Neuzugang ist der neue Toyota C-HR, der um 447 Prozent auf 3.514 Verkäufe stieg.

Gleichzeitig gingen die Verkäufe von Premium-Plug-in-Hybriden im März zurück. Der Volvo XC60 verzeichnete einen Rückgang von 7,6 Prozent, und der zweitplatzierte BMW X1 verlor 9,8 Prozent.

Der Mercedes GLC, auf dem siebten Platz, fiel aufgrund eines Modellwechsels um 52 Prozent. Der größte Gewinner unter den Premium-Plug-in-Hybriden war der BMW X5, dessen Verkäufe um 114 Prozent auf 2.023 Einheiten stiegen.

Der Verkauf von reinen Elektrofahrzeugen legte im März weiterhin zu und bestätigte den Aufwärtstrend seit Jahresanfang. Jedoch verlangsamte sich das Wachstumstempo auf 24 Prozent. Zwischen Januar und März stiegen die Verkäufe von BEVs um 28 Prozent.

Trotz der stetig rückläufigen Verkaufszahlen bei Tesla blieben das Model Y und das Model 3 im März und im ersten Quartal Europas meistverkaufte Elektroautos. Das Model Y verzeichnete im März einen Rückgang um 40 Prozent auf 13.903 Verkäufe, während das Model 3, das aus China importiert wird, um 5,5 Prozent auf 11.109 Verkäufe zulegte.

Für die ersten drei Monate fiel das Model Y um 48 Prozent und das Model 3 um 13 Prozent. Bemerkenswerte Neuzugänge auf dem BEV-Markt waren der Kia EV3, der im März mit 6.707 Verkäufen den vierten Platz belegte, der Renault 5 E-Tech mit 6.454 Verkäufen auf Platz sechs und der Audi Q6 e-tron auf Platz zehn mit 5.290 Verkäufen.

Der verzögert eingeführte Citroën e-C3, der unter 25.000 Euro kostet, kam im März auf 3.991 Verkäufe. Weiter unten in den Verkaufscharts verzeichneten der Polestar 4, der Hyundai Inster und der Audi A6 e-tron jeweils mehr als 2.000 Verkäufe im März. 

Eine Erfolgsgeschichte des vergangenen Jahres, der Volvo EX30, wurde von den Auswirkungen der Zölle auf in China gebaute Elektrofahrzeuge getroffen. Die Verkäufe gingen im März um 46 Prozent zurück und liegen im bisherigen Jahresverlauf um 13 Prozent niedriger.

Volvo plant, die Produktion des EX30 bald in seinem Werk in Gent, Belgien, aufzunehmen, um die zusätzlichen Zölle zu umgehen.