Womit Hersteller aus China in Deutschland punkten

Chinesische Elektroautos kommen nicht nur in den europäischen Häfen an, sondern auch verstärkt in den Köpfen der deutschen Kundinnen und Kunden. Verglichen mit 2022 ist die Akzeptanz und die Bekanntheit neuer Player wie BYD, Nio und Zeekr deutlich angestiegen, wie eine neue Umfrage zeigt. Dafür sind zwei Gründe entscheidend.

Das Fahrzeugvergleichsportal Carwow fand heraus: Waren noch im Dezember 2022 rund 70 Prozent der Kunden nicht bereit, beim Kauf eines Elektroautos ein chinesisches Modell in Erwägung zu ziehen, sind es im Februar 2024 nur noch 50 Prozent. Aber: Bereits im Mai 2023 lag die Ablehnung schon einmal nur noch bei 48 Prozent, bevor sie im Dezember vergangenen Jahres wieder auf 73 Prozent anstieg. Befragt wurde jeweils eine Gruppe von 1000 bis 1500 Personen.

Carwow-Chef Philipp Sayler von Amende: "Natürlich bleibt abzuwarten, wie sehr die Akzeptanz gegenüber chinesischen Herstellern wachsen und die Skepsis zurückgehen wird. Tatsache ist, dass der Siegeszug aus Fernost in Deutschland und Europa gerade erst begonnen hat und sich auch nicht ohne Weiteres aufhalten lassen wird. Profitieren werden am Ende vor allem die Autofahrerinnen und Autofahrer von einer größeren Auswahl und niedrigeren Preisen."

Interessant sind auch die Gründe für das zunehmende Kaufinteresse. So assoziierten die Befragten im Februar 2024 laut der Umfrage zu über 50 Prozent "mehr wettbewerbsfähige Rabatte und Angebote" und einen höheren "Wert fürs Geld" mit den chinesischen Marken. Auch die größere Auswahl von Modellen wird von den Kunden mit chinesischen Herstellern verbunden. Noch 2022 gaben die Befragten dies nur zu 20 Prozent an, in diesem Februar hoben bereits rund 35 Prozent hervor, die Mehrauswahl bei Elektro-Modellen lasse sie auch an chinesische Hersteller denken.

Doch es gibt für deutsche Kunden auch klare Gründe gegen chinesische Elektroautos. Carwow fand heraus: Politische Gründe sind für über 50 Prozent der Kaufinteressenten das klare Argument dagegen. Ebenso spannend: Waren 2022 nur 17 Prozent der Befragten der Ansicht, gegen chinesische Automarken sprächen Bedenken wegen des zu geringen Datenschutzes, wuchs dieser Wert im Februar dieses Jahres bereits auf 34 Prozent.

Auch die Bedenken wegen des Kundendiensts und der Service-Verfügbarkeit nahmen zu. 2022 waren es nur unter 20 Prozent, jetzt wuchs der Wert in der neuen Umfrage bereits auf über 50 Prozent der Kunden an, die deswegen chinesische Marken ablehnen - trotz der insgesamt zunehmenden Akzeptanz für die Modelle.

Philipp Sayler von Amende: "Chinesische Hersteller investieren zurzeit sehr viel und effektiv, um die Bekanntheit ihrer Marken voranzutreiben. Gerade BYD, der weltweite Marktführer bei E- Autos, steht anscheinend kurz vor dem Durchbruch in Deutschland und Europa." Wie groß dieser Durchbruch am Ende wird, entscheiden die Kundinnen und Kunden mit ihrer Kaufentscheidung.

Aus dem Datencenter:

Die Angebotspreise von E-Autos und Verbrennern