Gewinner: Die Van-Mossel-Gruppe ist noch lange nicht satt

Noch im vergangenen Jahr war der Name Van Mossel nur Handelsexperten ein Begriff. Nach zwei Übernahmen gehört die niederländische Autohausgruppe mit einem Milliardenumsatz nun zu den Top-20-Händlern in Deutschland. Und Van-Mossel-Chef Eric Berkhof will mehr.

Mit seiner Gruppe machte Berkhof in den vergangenen Monaten große Sprünge. Im europäischen ICDP-Händlerranking ging es von Platz elf im Ranking des vergangenen Jahres auf Platz vier im aktuellen Vergleich hoch. Rund 177.000 verkaufte Fahrzeuge führten 2023 zu einem Umsatz von knapp sechs Milliarden Euro.

„Große Ziele, eine klare Vision und schnelles und mutiges Handeln“, fasst Berkhof seine Vorgehensweise zusammen. „Das war schon immer typisch für uns.“ Zögern oder Zaudern kennt der Niederländer nicht. Mit seinem Team entwickelt er sorgsam eine Strategie und setzt diese dann um.

Das gilt auch für die internationale Expansion. Längst ist der Heimatmarkt für den Handelsriesen zu klein geworden. Auch das benachbarte Belgien und -Luxemburg können den Hunger nicht stillen. Im vergangenen Jahr startete Van Mossel seine neue international ausgerichtete Strategie. Neben Skandinavien und Polen hat der Händler vor allem Deutschland im Blick.

Mit der Übernahme von Hugo Pfohe enterte Van Mossel 2023 den deutschen Markt. In und um Hamburg vertreiben die Niederländer nun acht Marken. Im Herbst folgte die nächste Übernahme: Nord-Ostsee Automobile. Der Mercedes-Partner aus Heide bringt weitere vier Marken und einen Umsatz von rund 800 Millionen Euro in die Gruppe ein.

Wo andere erst mal pausieren, um die neu erworbenen Autohäuser zu integrieren, denkt Berkhof bereits an die nächsten Schritte. Weitere Standorte und Marken sollen in Deutschland hinzukommen. „Wir wissen, wie Übernahmen laufen, weil wir es seit Jahren machen“, sagt der Unternehmer.

Das Instrumentarium ist bekannt. „Wir haben entsprechende Formulare und Checklisten, die wir abarbeiten. Dafür haben wir eine spezielle Mannschaft.“ Ein Teil des Teams konzentriert sich auf den direkten Kauf, ein anderer auf die Integration und der Rest auf das Follow-up.

Die Autohausgruppe ist bestrebt, möglichst viel aus der Wertschöpfungskette abzudecken. So richtet Van Mossel den Blick immer sowohl auf Premium- als auch auf Volumenmarken, auf Neu- und Gebrauchtwagen, auf Leasing und K&L (Karosserie und Lackiererei)-Werkstätten. Nicht nur im Heimatmarkt, sondern weit darüber hinaus.