Wie mobile.de: Autoscout24 bietet Händlern jetzt auch Paketpreise

Autoscout24 stellt sein Preissystem neu auf. Die Gebrauchtwagenplattform bietet Händler künftig Paketpreise. Die Tarifstruktur sieht drei verschiedene Pakete vor, die sich in ihrem Umfang unterscheiden. Das neue Preissystem gilt ab Anfang Oktober.

„Bislang hatten wir einen Grundtarif, und die Händler hatten die Option, zusätzliche Angebote gegen Aufpreis zu nutzen“, sagt Felix Frank, Chief Commercial Officer bei Autoscout24. „Händler können Zusatzprodukte weiterhin einzeln dazu buchen – durch die Pakete vereinfachen wir aber unser Angebot und das zu einem sehr attraktiven Preis.“

Mit der neuen Preisstruktur zieht Autoscout dem Wettbewerber Mobile.de nach, die schon länger mit Paketen arbeiten. „Das kleinste Paket Go entspricht unserem bisherigen Basistarif“, sagt Frank. „Jedes größere Paket kostet circa 30 Prozent mehr als das nächstkleinere.“

Der Aufpreis rechnet sich laut Autoscout schon allein durch die Zahl der Leads, die der Händler zusätzlich bekommt, aber der eigentliche Gegenwert, den die Händler erhalten, sei nochmals deutlich größer.

Bei den größeren Leistungspaketen ergänzt Autoscout die Basisfunktionen um eine größere Sichtbarkeit des Händlers auf der Autobörse und um KI-Tools, die den Händler im operativen Geschäft unterstützen sollen.

„In der Vergangenheit war es so, dass viele Händler nach ihrem Bauchgefühl und Erfahrungswerten entschieden haben. Das reicht heute in diesem komplexen und dynamischen Marktumfeld nicht mehr aus“, sagt Autoscout-Vertriebschef Stefan Schneck.

Autoscout ist davon überzeugt, dass die neue Preisstruktur bei den Händlern gut ankommt und die Kunden sich auch für die größeren Pakete entscheiden. „Bei McDonalds bestellen auch nur wenige Kunden den Big Mac für 5,99 Euro. Die meisten entscheiden sich lieber für das Menu und bekommen für 7,99 Euro noch zwei Beilagen“, so Frank.

Die Preispolitik der Gebrauchtwagenplattformen steht bei Händlern oft in der Kritik. Denn der Kanal spielt für den Gebrauchtwagenvertrieb eine entscheidende Rolle. Doch die Auswahl für die Händler ist begrenzt: Autoscout24 und Mobile.de sind die beiden Platzhirsche.

Mit Heycar wollte VWFS einen Wettbewerber aufbauen, doch der spielt in Deutschland eher eine untergeordnete Rolle. Das gilt auch für die Börsen von Autobanken wie Santander und BDK.

„Autoscout24 kämpft in Deutschland mit neuen Dienstleistungen und großen Marketingbudgets um Inserate. Mobile.de läuft hingegen Gefahr sich nach oben auszupreisen“, sagt Benedikt Maier vom Institut für Automobilwirtschaft, der jüngst eine Studie zu Gebrauchtwagenplattformen gemacht hat.

Die hohen Mobile.de-Preise belasten nach seiner Einschätzung auch Autoscout. „Denn Nummer eins ist einfach Mobile.de“, sagt Maier. Händler hätten je Fahrzeug nur ein gewisses Online-Marketingbudget zur Verfügung. „Greift die Nummer eins dies ab, wird das Inserat bei der Nummer zwei infrage gestellt.“

Bei Autoscout sieht mit dies erwartungsgemäß nicht so. Felix Frank: „Mehr als die Hälfte unserer Nutzer sind exklusiv auf Autoscout24 unterwegs. Ein Händler kann eigentlich nicht auf den Vertriebskanal verzichten.”