Ohne Ringe: Audi will in China wohl auf Markenlogo verzichten

Für November plant Audi die Präsentation seiner ersten Modelle aus der gemeinsamen Entwicklungsarbeit mit dem chinesischen Hersteller SAIC. Die Fahrzeuge sind ausschließlich für den lokalen Markt in China bestimmt und sollen für die Ingolstädter eine Trendwende im Reich der Mitte einleiten. Dafür ist Audi offenbar bereit, auch die eigene DNA ein Stück weit aufzugeben.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen berichtet, sollen die Modelle ohne das ikonische Audi-Logo mit den vier Ringen verkauft werden. Hintergrund ist ein frischeres Markenimage und eine bewusste Absetzung von den bereits in China erhältlichen Audi-Modellen.

Audi kommentierte die Reuters-Meldung nicht. CEO Gernot Döllner versprach im Automobilwoche-Interview im März lediglich: "Sie können davon ausgehen, dass Fahrzeuge, die die Marke Audi in den Markt bringt, auch Audi heißen." Die vier Ringe erwähnte er nicht.

Audi will mit der SAIC-Partnerschaft in China schnell und effektiv zunächst drei Modelle im B- und C-Segment in den Markt bringen, die auf einer Plattform der SAIC-Marke IM Motors basieren sollen. Bis 2030 könnte das Portfolio laut Reuters aber schon auf neun Fahrzeuge anwachsen. Der interne Codename für das Projekt laute "Purple".

Die Modelle werden in China unter der Leitung des Audi-Elektroexperten Fermin Soneira entwickelt, der das Kooperationsprojekt als CEO führt. Soneira hatte zuvor die Elektromodelle vom A- bis C-Segment bei Audi verantwortet. Im Februar hatte die Automobilwoche geschrieben, dass der Top-Manager von Ingolstadt nach China wechselt.