VW: Warum US-Händler den ID.Buzz folieren

Knapp drei Jahre nach dem Marktstart des ID Buzz in Europa hat VW Nutzfahrzeuge den Retro-Bus auch nach Amerika gebracht. Anders als hierzulande wird in den USA ausschließlich die Langversion (4,96 Meter) mit drei Sitzreihen und Platz für bis zu sieben Personen verkauft.

Die First-Edition ist nahezu ausverkauft, die Standard-Version rollt derzeit zu den Händlern – allerdings großteils einfarbig lackiert. 

Aufgrund von Kapazitätsengpässen im Hannoveraner Werk musste VW of America mehr Fahrzeuge in komplett Weiß, Schwarz oder Silber abnehmen, erklärte US-Verkaufs-Chef Hein Schafer gegenüber dem Automobilwoche-Schwesterblatt "Automotive News". Die Kunden allerdings bevorzugten die Zweifarb-Lackierung, so Schafer weiter.

Die hat VW USA dem Vernehmen nach auch vorrangig in Deutschland bestellt. Anders als in Europa üblich, konfigurieren US-Käufer ihre Fahrzeuge nicht selbst, sondern wählen aus dem Angebot der Händler aus.

Die greifen jetzt zu einem Trick und folieren die einfarbigen ID Buzz. Die Kosten dafür liegen bei rund 3000 US-Dollar, die Hälfte davon übernehme Volkswagen, heißt es. "Sobald die Händler die Fahrzeuge folieren, läuft das Geschäft", so Schafer. 

Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover bestätigte auf Nachfrage die Kapazitätsprobleme zum Marktstart in den USA. Inzwischen seien sie aber behoben.

Grundsätzlich läuft der Start des ID Buzz in den USA gut. "Es gibt Leute, die schon sehr lange auf dieses Auto warten", sagte Schafer. Im ersten Quartal 2025 hat VW of America 1901 Elektro-Busse abgesetzt, in den letzten drei Monaten des Jahres 2024 waren es 1162.

Allerdings war der ID.Buzz erst seit Ende November erhältlich. Die kalifornischen Händler seien sogar erst im März mit ausreichend Fahrzeugen ausgestattet worden.

Volkswagen setzt in Amerika große Hoffnungen auf das "Halo-Car". Viele US-Kunden verbinden VW vor allem mit zwei Modellen: dem Beetle und dem Bulli. Der Plan scheint aufzugehen – neben den eigentlichen Verkäufen entwickle der ID Buzz auch eine Magnetwirkung.

Laut Schafer habe er bereits geholfen, Verkaufsanfragen auch für andere Modelle der VW-Palette zu generieren: "Manche Leute kommen wegen des Buzz ins Autohaus", sagte Schafer. "Dann sehen sie vielleicht zum ersten Mal den Atlas und gehen mit einem Atlas-Schlüssel nach Hause."

Wie sich die Verkäufe in den kommenden Monaten entwickeln, dürfte nicht nur von den Farben, sondern vor allem von den Zöllen abhängen. Die First-Edition wurden für rund 67.000 US-Dollar angeboten, die Standard-Version startet bei 59.995 Dollar – ohne Steuern, Zölle, Folierung und sonstige Händlerzuschläge.

Der ID.Buzz gehört damit zu den teuersten Vans auf dem Markt. Ein Zoll-Aufschlag von 25 Prozent würde das Geschäft stark belasten. Zumindest im Mai noch will VW die Preise in den USA aber stabil halten.