IG Metall: Montag wieder Warnstreiks bei VW

Im Streit zwischen Betriebsrat und Management von Volkswagen sind die Fronten verhärtet. Um den Druck zu erhöhen, ruft die IG Metall am Montag erneut zu Warnstreiks in neun von zehn deutschen VW-Standorten auf. Diesmal soll die Arbeit für vier statt wie beim letzten Mal für zwei Stunden niedergelegt werden.

Am Stammsitz in Wolfsburg, wo am Montag die vierte Verhandlungsrunde über den Tarifvertrag stattfindet, ist vor dem Beginn der Gespräche eine Protestkundgebung geplant. Dort sollen neben Betriebsratschefin Daniela Cavallo auch IG-Metall-Chefin Christiane Benner und Niedersachsens IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger sprechen.

Am ersten Warnstreik am 2. Dezember hatten fast 100.000 Beschäftigte zeitweise die Arbeit niedergelegt. „Wir werden nun am 9. Dezember nachlegen und so den Druck auf das Unternehmen am Verhandlungstisch erhöhen“, sagte Gröger. Gestreikt werden soll in allen deutschen VW-Standorten außer Osnabrück. Im dortigen Werk gilt der VW-Haustarif nicht.

Konzernchef Oliver Blume hat auf der Betriebsversammlung vor wenigen Tagen die Forderungen nach Sparmaßnahmen bekräftigt. Einen von der Gewerkschaft vorgelegten Sparvorschlag bezeichnete er als nicht ausreichend.

Auch Markenchef Thomas Schäfer sagte jüngst in einem Interview, Werksschließungen seien nicht vom Tisch. Hintergrund sind neben dem sinkenden Pkw-Absatz vor allem die hohen Arbeitskosten in Deutschland. VW-Beschäftigte verdienen überdurchschnittlich gut, hinzu kommen die hohen Lohnnebenkosten in Deutschland.

In den vergangenen Jahren, als Audi und Porsche hohe Gewinne lieferten und VW Pkw Marktführer auf dem weltgrößten Automarkt China war, waren diese Probleme zwar auch schon vorhanden, wurden aber durch hohe Umsätze verdeckt.

Das hat sich geändert. Im Herbst hat das Unternehmen die seit Jahrzehnten geltende Jobgarantie gekündigt und begonnen, laut über die Schließung von Standorten nachzudenken.
Das Unternehmen hat vorgeschlagen, die Löhne pauschal um zehn Prozent zu kürzen.

Der Betriebsrat lehnt Werksschließungen, Entlassungen und Lohnkürzungen ab. Bislang beharren beide Seiten auf ihren Forderungen. Dass es am Montag zu einer Einigung kommt, erscheint angesichts der Ausgangslage derzeit unwahrscheinlich. (swi)