Modellvorschau: BMW setzt auf die Neue Klasse – und noch mehr Plattformen

Die Zukunft hat bei BMW einen Namen: Neue Klasse. Der wiederbelebte Begriff aus den 1960er-Jahren steht für Revolution. Einst schloss die Neue Klasse die Lücke zwischen den Autos für „Tagelöhner und Generaldirektoren“.

Heute führt sie BMW endgültig ins E-Zeitalter. Am Stammsitz München werden bald nur noch Stromer gefertigt. Außerdem wird die Neue Klasse in Ungarn, später auch in Mexiko und wahrscheinlich in China gebaut.

Und sie ist mehr als eine E-Plattform. Chefdesigner Adrian van Hooydonk erklärte auf dem Pariser Autosalon Ende 2024, dass Elemente der Neuen Klasse sich in jedem neuen BMW finden werden – optisch, aber auch technisch.

Bevor die gesamte Palette der Neuen Klasse nacheifern kann, muss es aber losgehen. Den Anfang macht ein SUV, der iX3, der noch in diesem Herbst startet. Kommendes Jahr folgt dann eine Limousine, bei der es sich um den neuen i3 handelt. Der soll ab 2027 auch als elektrischer Kombi i3 Touring vorfahren.

Mit seinem Namensvetter i3 hat der Neue nichts mehr zu tun. Einen Ausblick auf die Neuklässler hat BMW mit zwei Studien gegeben, die als sehr seriennah gelten.

Die Highlights unterm Blech: 800-Volt-Bordnetz, Rundzellenakkus, rund 750 Kilometer Reichweite, eine zonale Architektur mit vier Hochleistungsrechnern („Superbrains“), die 600 Meter Kabel und 30 Prozent Gewicht einspart und die Basis für eine weiterentwickelte Softwarearchitektur bildet. iX3 und i3 sind die ersten SDV (Software Defined Vehicles) der Marke.

Ebenfalls noch 2026 könnte der dynamische SUV-Ableger iX4 folgen, 2027 der elektrische M3 – wahrscheinlich mit bis zu vier Motoren und einem Megawatt (1360 PS) Leistung. Denkbar, aber nicht spruchreif, sind auch noch Einstiegsmodelle wie i1 und i2 (eventuell 2028) und ein Luxus-Coupé.

Daneben haben die Münchner aber auch noch eine Reihe weiterer Fahrzeuge, um die sie sich kümmern müssen – zumal der Antriebs-offene Konzern auch die Verbrenner-Fraktion weiterhin bedienen will.

In den Startlöchern steht 2026 daher auch ein neuer 3er mit Benzin- und Dieselantrieb beziehungsweise als Hybrid, der die bekannte, weiterentwickelte Cluster-Architektur (CLAR) nutzen wird, sich optisch aber an den i3 anlehnen dürfte. Auch die Superbrains und die neue Software sollen einziehen, ebenso wie das dreidimensionale, sich über die gesamte Fahrzeugbreite ziehende Head-up-Display.

Den Ansatz – CLAR-Plattform gemischt mit Neue-Klasse-Technik und Design – dürfte BMW auch bei den Neuauflagen von X5/X6 (2026) und X7 (2027) verfolgen). Reine E-Versionen sind auch auf dieser Basis machbar. Und auch bei den anstehenden Facelifts des Flaggschiffs 7er, des X1 (2026) und der Business-Klasse 5er (2027) werden wir viele bekannte Details wiedersehen.