Stellantis verkauft chinesische E-Autos in Europa

Stellantis wird im September mit dem Verkauf von Elektroautos des chinesischen Herstellers Leapmotor auf neun europäischen Märkten beginnen. Die Länder sind Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Spanien, Portugal, Belgien, Griechenland und Rumänien. Das Vereinigte Königreich wird im März 2025 hinzukommen. Dänemark und die Schweiz werden später folgen, sagte Tianshu Xin, CEO von Leapmotor, in einer Gesprächsrunde mit Journalisten, ohne ein Datum zu nennen.

Stellantis wird den vollelektrischen Kleinwagen T03 und den vollelektrischen Midsize-SUV C10 in Europa zunächst über 200 Händlern verkaufen, die Zahl der Händler soll bis 2026 auf 500 steigen. „Wir haben nicht die Absicht, den Markt in der Preisklasse von 20.000 Euro unseren chinesischen Konkurrenten zu überlassen“, sagte Stellantis-Chef Carlos Tavares am selben runden Tisch.

Tavares sagte, der T03 werde unter dem Preis des vollelektrischen Kleinwagens Citroen e-C3 verkauft werden, dessen kommende Einstiegsversion bei 19.990 Euro beginnen wird. Der T03 wird zudem unterhalb des Premium-Elektrokleinwagens 500e der Fiat-Marke von Stellantis positioniert, so Tavares.

Ein Hauptkonkurrent des T03 wird der vollelektrische Kleinwagen Dacia Spring sein, der in Frankreich bei 20.800 Euro beginnt und ebenfalls aus China nach Europa importiert wird. Der chinesische Elektroauto-Riese BYD plant, sein Modell Seagull in Europa für weniger als 20.000 Euro auf den Markt zu bringen.

Der T03 hat eine Reichweite von 265 Kilometern, gemessen im WLTP-Zyklus, während das Modell C10 nach Angaben von Stellantis 420 Kilometer mit einer Batterieladung fahren kann. Der C10 ist das erste globale Auto von Leapmotor. Er basiert auf der LEAP 3.0-Architektur von Leapmotor und hat eine Fünf-Sterne-E-NCAP-Bewertung.

Stellantis prüft, ob eine Plug-in-Hybridversion des C10 mit verlängerter Reichweite importiert werden soll, die derzeit in China verkauft wird, sagte Tavares.

Die niedrigen Produktionskosten in China helfen Stellantis, die Autos von Leapmotor zu niedrigen Preisen anzubieten. Tavares sagte, dass die Herstellungskosten in China 30 Prozent unter den Produktionskosten von E-Fahrzeugen in Europa liegen. „Was ich versuchen kann, ist, diese Dynamik zu nutzen“, sagte Tavares. „Wir müssen mit den Chinesen konkurrieren.“

Stellantis geht davon aus, dass aus China importierte E-Fahrzeuge in diesem Jahr zehn Prozent des europäischen Marktes ausmachen werden, da die Verkäufe von Modellen der SAIC-Marke MG, BYD, Polestar und anderen Anbietern zunehmen werden.