VW-Konzern: Skoda und Seat stechen heraus

Der VW-Konzern hat im Jahr 2024 weltweit insgesamt 9,03 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert und blieb damit knapp 2,3 Prozent unter dem Vorjahreswert von 9,24 Millionen Einheiten. Für 2025 sieht das Unternehmen sich trotz der aktuellen Probleme gut aufgestellt.

In der Region Asien-Pazifik verzeichnete VW einen Absatzrückgang von 10,3 Prozent auf 3,22 Millionen Fahrzeuge, getrieben durch einen intensiven Preiskampf in China, dem wichtigsten Einzelmarkt. Dort sanken die Auslieferungen der VW-Marken erstmals seit 2012 unter die Marke von drei Millionen Fahrzeugen. Ein Grund zur Hoffnung sind die stabileren Zahlen im vierten Quartal, die sich dem Vorjahresquartal zumindest annäherten.

Europa blieb mit 3,77 Millionen Fahrzeugen nahezu stabil, wobei Zuwächse in Zentral- und Osteuropa (plus1,7 Prozent) den Rückgang in Deutschland (minus 2,2 Prozent) leicht ausgleichen konnten.

Nord- und Südamerika zeigten sich im vergangenen Jahr als Wachstumstreiber des Konzerns. In Nordamerika stiegen die Auslieferungen um 6,4 Prozent auf 1,06 Millionen Fahrzeuge, während Südamerika mit einem Zuwachs von 14,7 Prozent auf 594.300 Fahrzeuge das stärkste Wachstum unter den Kernregionen verzeichnete. Brasilien als Schlüsselmarkt konnte mit einem Anstieg von 18,2 Prozent glänzen.

Die E-Mobilität bleibt ein Sorgenkind des Konzerns. 2024 wurden weltweit 744.800 vollelektrische Fahrzeuge ausgeliefert – ein leichter Rückgang um 3,4 Prozent. Dennoch behauptete der Konzern seine Marktführerschaft in Europa mit einem Marktanteil von rund 21 Prozent.

Besonders stark entwickelten sich die E-Auto-Bestellungen in Westeuropa, die um 88 Prozent über dem Vorjahr lagen, unterstützt durch Modelle wie den VW ID.7 Tourer, Audi Q6 e-tron und Porsche Macan Electric.

In China legten die BEV-Auslieferungen um acht Prozent zu, während der US-Markt einen Rückgang von 30 Prozent verzeichnete. Im vierten Quartal erreichte der BEV-Anteil weltweit einen Höchststand von 9,5 Prozent, getragen durch einen Anstieg der BEV-Auslieferungen in Europa (plus 18 Prozent).

Im laufenden Jahr muss VW bei den E-Auto-Verkäufen dringend zulegen, um die CO2-Grenzwerte der EU einzuhalten. Sollte das nicht gelingen, drohen hohe Strafzahlungen. Experten erwarten deshalb einen Preiskrieg, der die Rendite der ohnehin margenschwachen Elektroautos zusätzlich schmälern dürfte.

Zu den meistverkauften vollelektrischen Fahrzeugen zählten der Volkswagen ID.4/ID.5 mit 182.000 Einheiten, gefolgt vom Volkswagen ID.3 (149.100 Einheiten) und dem Audi Q4 e-tron (107.700 Einheiten). Auch der Škoda Enyaq und der Cupra Born trugen zum Erfolg bei.

Neben der Elektromobilität setzte VW verstärkt auf Plug-in-Hybride (PHEV) und profitierte dabei vom allgemeinen Trend zu dieser Antriebsart. Die Auslieferungen stiegen um fünf Prozent auf 270.000 Fahrzeuge. Neue Modelle mit erweiterten rein elektrischen Reichweiten von bis zu 143 Kilometern stießen auf positive Resonanz.

CEO Oliver Blume zeigte sich optimistisch: „Mit mehr als 30 neuen Modellen und zahlreichen Innovationen haben wir 2024 einen wichtigen Grundstein gelegt. Auch in diesem Jahr werden wir unser Portfolio konsequent erweitern.“ Mit einem Bestand von 170.000 BEV-Aufträgen allein in Westeuropa blickt der Konzern zuversichtlich in die Zukunft, trotz weiterhin anspruchsvoller Marktbedingungen.

Zu Blumes Optimismus dürfte der kurz vor Weihnachten gefundenen Kompromiss mit der Gewerkschaft beitragen, der dem Konzern in den kommenden Jahren viel Geld sparen soll. VW muss in China dringend aufholen, denn mit seinen Verbrenner-Modellen wird der Konzern auf dem weltgrößten Markt immer weiter zurückfallen. (swi)