VW-Partner: Xpeng will in Europa produzieren

Mit Xpeng will ein weiterer chinesischer Hersteller Autos in Europa bauen. Das Unternehmen hat mit der Suche nach einem Standort begonnen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Firmenchef He Xiaopeng berichtet.

Zuvor hat bereits der chinesische Autobauer BYD angekündigt, ein Werk in Ungarn bauen zu wollen. Leapmotor, das mit Stellantis ein Joint-Venture geschlossen hat, lässt in Polen in einer Stellantis-Fabrik bereits E-Autos bauen. Und Chery will noch in diesem Jahr in Spanien mit der Produktion beginnen.

Die Produktion vor Ort verringert nicht nur die Transportkosten. Sie würde chinesischen Herstellern auch die Importzölle der Europäischen Union ersparen. Diese gelten seit einigen Wochen vorläufig, während weitere Verhandlungen laufen.

Sollten sie im Oktober endgültig in Kraft treten, könnten chinesische E-Autos teurer werden. Sicher ist dies aber nicht. Die chinesischen Hersteller haben aufgrund der niedrigen Lohnkosten so hohe Margen, dass sie ihre Preise nicht anheben müssten. Für Xpeng hat die EU einen Zoll von 21,3 Prozent festgelegt. 

Auf dem chinesischen Automarkt tobt seit Monaten ein harter Preiskampf, der die Hersteller zu hohen Rabatten zwingt. Sie versuchen deshalb zu expandieren, um außerhalb ihres Heimatmarktes Geld zu verdienen. Mehrere Hersteller aus China sind bereits in Europa vertreten oder haben ihren Markteintritt angekündigt.

Neben dem Werk plant Xpeng ein Rechenzentrum in Europa. Mit seiner Hilfe will der Hersteller Technologien wie das autonome Fahren auf den Markt bringen. Xpeng kooperiert seit etwa einem Jahr mit VW.

Die Wolfsburger erhoffen sich dadurch schnelleren Zugang zu Technologien, auf die chinesische Kunden Wert legen, nachdem ihre selbst entwickelten Stromer in China bisher nicht besonders gut ankommen.

Xpeng hingegen profitiert von Volkswagens Erfahrung mit komplexen Lieferketten. Die Marge der Chinesen lag im zweiten Quartal bei 14 Prozent, ein Jahr zuvor war sie noch negativ. In der ersten Jahreshälfte hat Xpeng rund 50.000 Autos ausgeliefert, das waren deutlich weniger als etwa beim Konkurrenten BYD. (swi)