Auf der Auto Show in Shanghai zeigt die Marke drei Studien, die die Aufholjagd einleiten sollen. Mit dabei: der erste Range Extender und eine CMP-Limousine mit neuem ADAS-System.
VW zeigt auf der Auto Show in Shanghai drei Studien – aus China für China.
Volkswagen setzt auf China: Im Rahmen der Auto Show in Shanghai hat die Marke drei Neuheiten exklusiv für das Reich der Mitte vorgestellt – und mehrfach betont, wie wichtig der chinesische Markt sei.
China sei der technologische Schrittmacher der globalen Transformation, erklärte Konzern-Chef Oliver Blume. Der Markt sei wie ein Fitnessstudio, in dem sich die Autobauer fit für den Weltmarkt machen würden.
Der für das China-Geschäft zuständige Ralf Brandstätter betonte in seiner großteils auf Chinesisch gehaltenen Rede die enge Verbindung des Wolfsburger Konzerns mit dem Reich der Mitte. Vor genau 40 Jahren sei VW erstmals auf der Messe in Shanghai gewesen, heute stelle man dort die neuesten Modell für die Zukunft vor.
Um alle Joint-Venture-Partner gleichermaßen zu beteiligen, zeigt VW gleich drei Studien: Je ein mit FAW und SAIC entwickeltes Fahrzeug sowie ein Modell von Volkswagen Anhui, dem ehemaligen Kooperations-Projekt mit JAC, an dem VW inzwischen die Mehrheit hält. Die drei Studien seien der Auftakt für die angekündigte Modelloffensive – bis 2027 will VW 30 neue Fahrzeuge in China auf den Markt bringen.
Volkswagen Anhui zeigt mit dem ID Evo das nächste Familien-Mitglied der erst im vergangenen Jahr gegründeten Sub-Marke ID Unyx, die eine besonders junge Zielgruppe ansprechen soll. Das rein elektrische Full-Size-SUV nutzt eine 800-Volt-Plattform und eine zonale Elektronil-Architektur.
Nähere Details verrät VW noch nicht, verspricht aber eine Vielzahl neuer, digitaler Dienste und Over-the-Air-Updates in kurzen Intervallen. Wie bei allen drei Studien soll die Serienversion 2026 auf den Markt kommen.
Volkswagen Anhui zeigt mit dem ID Evo ein SUV der ID Unyx-Familie.
Mit dem von SAIC Volkswagen entwickelten ID Era zeigt der Konzern ein weiteres SUV – allerdings mit Range Extender. Der EREV-Markt (Extended Range Electric Vehicle) ist der derzeit am stärksten wachsende in China, Experten gehen von einem Marktanteil von zehn Prozent in den kommenden Jahren aus.
Im ID Era sorgt ein nicht näher definierter Verbrenner-Motor – wahrscheinlich ein Zweizylinder-Benziner – als Generator für eine zusätzliche Reichweite von 700 Kilometern. Zusammen mit dem Akku schafft das Concept Car mehr als 1000 Kilometer ohne Tanken oder Laden.
Der ID Era von VW-SAIC ist Volkswagens erstes Modell mit Range Extender.
Das in China nach wie vor starke Limousinene-Segment bedient FAW-Volkswagen mit dem ID Aura. Das Stufenheck-Modell "im preissensiblen A-Segment" ist das erst Fahrzeug auf der eigens für China konzipierten Compact Main Platform (CMP), ebenfalls mit zonaler Elektronikarchitektur – letztere stammt aus der Kooperation mit Xpeng, quasi dem chinesischen Pendant zum Rivian-Joint-Venture.
Ein KI-basierter, humanoider Assistent soll die nahtlose Steuerung von Fahrzeugfunktionen und Infotainment ermöglichen. Zuden debütiert im ID Aura auch das neue KI-basierte ADAS-System, das das Joint-Venture von Carizion von Cariad und Horizon Robotics entwickelt hat. Das System unterstützt Fahrfunktionen bis zu Level 2++ und soll den Weg für die Weiterentwicklung zu Level 3 ebnen.
Der ID Aura von FAW-Volkswagen ist das erste Modell auf der neuen CMP-Plattform.
Basis für das Systme ist die KI-gestützte Datenplattform "GAIA", die mit täglich zwei Terabyte gesammelten Daten pro Fahrzeug und täglich über 100.000 absolvierten Testkilometern ein hochautomatisiertes KI-Training der Software erlaubt.
Carizon kann so den Entwicklungszyklus deutlich beschleunigen und die Kosten senken. Gleichzeitig verspricht der Hersteller ein besonders sicheres Fahrverhalten.
