Wegen EU-Zöllen: Tesla erhöht Preis für Model 3

Seit einigen Tagen erst gelten die vorläufigen Strafzölle der Europäischen Union auf in China produzierte Elektroautos. Jetzt hat Tesla als erster Hersteller reagiert. Das Model 3 kostet in Deutschland nun mindestens 42.490 Euro, vor ein paar Tagen waren es noch zweitausend Euro weniger.

Voraussichtlich müssen die Amerikaner beim Import einen Aufschlag von 20,1 Prozent zahlen. Die Höhe der Zölle variiert und hängt von der Kooperationsbereitschaft der Autobauer mit der EU ab. Die Zölle gelten zunächst vorläufig, erst im November wird sich entscheiden, ob sie tatsächlich gezahlt werden müssen.

Momentan laufen Verhandlungen zwischen der EU und China, um die endgültige Einführung noch zu verhindern. Mit den Zöllen reagiert die EU auf hohe Subventionen, die chinesische Autobauer von der Regierung bekommen und die nach Ansicht der EU den Wettbewerb verzerren. Ob die Einführung von Zöllen sinnvoll ist, ist umstritten, viele Vertreter der Autobranche haben sich dagegen ausgesprochen.

Die anderen Tesla-Modelle sind nicht betroffen. Das Model Y für Deutschland kommt aus Grünheide, die Baureihen Model S und Model X aus den USA. Tesla hatte bereits vor mehreren Wochen angekündigt, die Preise anzuheben, wenn die Zölle kommen sollten.

Von den Zöllen sind nicht nur chinesische Hersteller betroffen, die ihre Autos in Europa verkaufen, wie etwa MG, BYD und Nio. Es gibt auch eine Reihe von europäischen Marken, die ihre Autos in China bauen und nach Europa importieren. Dazu gehören unter anderem BMW und Polestar.

Tesla ist bisher allein mit seiner Entscheidung. Die anderen Hersteller warten zunächst einmal ab und erhöhen die Preise vorerst nicht. Einer Untersuchung zufolge haben zumindest die chinesischen Hersteller aufgrund der günstigen Produktionskosten in ihrem Heimatland so hohe Margen, dass sie die Zölle auch ohne Preiserhöhungen verkraften könnten.