Sowohl Politiker als auch Autobauer in Deutschland hatten sich gegen die Zölle auf in China produzierte Elektroautos ausgesprochen. Trotzdem treten sie nun endgültig in Kraft, wie die EU-Kommission am Dienstag beschlossen hat. Gelten sollen sie ab Donnerstag (31. Oktober).
Der Entscheidung sind lange Verhandlungen vorausgegangen. Die EU hatte die Maßnahme im Sommer angekündigt und damit auf die ihrer Meinung nach unfaire Subventionen chinesischer Hersteller durch deren Regierung reagiert. In Deutschland hatten sich sowohl die Regierung als auch die Autobauer gegen die Zölle ausgesprochen. Seitdem gab es Verhandlungen hinter den Kulissen, die nun gescheitert sind.
Zölle auf chinesische E-Autos treten in Kraft - Protest aus Peking
Trotz mehrerer Verhandlungsrunden haben China und die EU keine Einigung gefunden. Damit treten die angekündigten Zölle in Kraft. China will das nicht akzeptieren.
Aus Peking kam umgehend scharfer Protest. China sei nicht den Zöllen nicht einverstanden und akzeptiere sie nicht, hieß es aus dem Handelsministerium. Man werde "alle notwendigen Maßnahmen ergreifen", um die Interessen chinesischer Unternehmen zu schätzen.
China habe eine Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) eingereicht. Ob es weitere Konsequenzen wie etwa Gegenzölle auf europäische Autos geben wird, ist noch offen.
Die Höhe der Zölle variiert von Hersteller zu Hersteller, für BYD gelten 17,0 Prozent, für Geely 18,8 Prozent. Der Höchstsatz beträgt 35,3 Prozent. Die Zölle fallen zusätzlich zum Einfuhrzoll von zehn Prozent an, der ohnehin schon auf Autos aus China erhoben wird.
Durch die Zölle werden auch europäische Marken belastet, so baut zum Beispiel Polestar seine Autos in China. Nun prüfen die Hersteller Verlagerungen. Zudem rechnet die Branche mit Gegenmaßnahmen der Chinesen. Bisher haben diese sich auf Produkte außerhalb der Autobranche beschränkt. Sollten die Chinesen ihrerseits Zölle auf europäische Autos erheben, würde das die hiesigen Hersteller hart treffen, denn China ist der weltgrößte Automarkt. (swi)