Ob es nach dem aktuellen Golf 8 noch eine neunte Generation geben wird? "Auf jeden Fall", sagt Schäfer. Aber nicht mehr als Verbrenner. "Die nächste Generation wird elektrisch." Und sie werde auch wieder Golf heißen, und nicht ID, wie die bisherigen E-Modelle. "Dafür stehe ich." Bis es soweit ist, werde es aber noch bis zum Ende des Jahrzehnts dauern. "Das muss dann auch ein Fahrzeug sein, das den Werten des Golfs entspricht. Sonst macht es keinen Sinn."
Damit weicht VW von seinem ursprünglichen Plan ab. Bei der Präsentation des ID.3 hatte es geheißen, dieser solle "der Golf des Elektro-Zeitalters" werden. Doch der Neue hat sich bei den Kunden nicht so durchgesetzt wie einst der Golf in den 70er Jahren - vielleicht, weil es den Golf weiterhin gibt? Nun will VW an seinem Bestseller festhalten und wird vermutlich den ID.3 einstellen, wenn die neunte Golf-Generation auf den Markt kommt.
Ob der Plan aufgeht? Experte Dudenhöffer hat seine Zweifel. "Der Golf ist ein tolles Auto. Aber jedes Auto hat seine Zeit." Gefragt seien heute eher SUVs. Und den Namen Golf verbinden die Kunden vor allem mit Verbrennern. "Die Frage ist aus Kundensicht: Wie glaubwürdig ist ein Elektro-Golf?" Der Schritt, den Golf zum E-Auto zu machen, berge für VW auf jeden Fall Risiken. "Das wäre so, als wäre man damals vom Golf I zum Käfer zurückgegangen. Das hätte nicht funktioniert."
Dem aktuellen Verbrenner-Golf spendiert VW zum Geburtstag jetzt noch einmal ein umfangreiches Facelift mit Plug-in-Hybridantrieben und Infotainment per Chat GPT. "Damit ist das Fahrzeug für die nächsten Jahre gut aufgestellt", sagt Schäfer. "Und dann müssen wir schauen, wie sich der Hochlauf der Elektromobilität weiterentwickelt." Sollte der derzeit mäßige Elektro-Absatz weiter so schwach bleiben, könne man beim Verbrenner später auch noch einmal ein weiteres Facelift nachlegen. Aber, so betont Schäfer: "Ein komplett neues Fahrzeug wird es als Verbrenner nicht noch einmal geben." (dpa/swi)