Drei Buchstaben lassen seit über 120 Jahren die Herzen von Fußball-Stars, Managern, Schauspielern und Influencern weltweit höherschlagen: Abt. Das 1896 gegründete Unternehmen mit Sitz in Kempten im Allgäu veredelt Volkswagen-Modelle zu carbonverkleideten PS-Monstern mit bis zu 1000 PS. Vor allem leistungsstarken Audi-Modelle des Unternehmens aus dem Allgäu genießen dabei Kultstatus. Aber auch für das anbrechende Elektro-Zeitalter hat man bei Abt schon einige Ideen im Gepäck, wie ein Automobilwoche-Besuch vor Ort zeigt.
Dabei sind die auf Verbrenner-Optimierung spezialisierten "Äbte" keine Elektro-Skeptiker, wie man vielleicht erwarten könnte. "Man kann auch mit Elektroautos ein individuelles Erlebnis kreieren", sagt Geschäftsführer Hans-Jürgen Abt, der das Unternehmen in vierter Generation führt. Allein: Es fehlt aktuell die Nachfrage. Abt: "Die Entwicklung eines solchen Angebots kostet Geld. Elektrofahrzeuge sind im Markt aktuell noch nicht in diesem Umfang akzeptiert, dass sich das für uns lohnen würde."
Im Konfigurator auf der Abt-Website und in den Hallen der Kemptener stehen daher nur Verbrenner, die nach unterschiedlichsten Kundenwünschen aufgemotzt werden. Erst bis Ende des Jahrzehnts rechnet Abt mit einer entsprechenden Nachfrage zur Veredlung von Elektroautos. Denn noch boomt das Verbrenner-Geschäft: "Je mehr über Elektroautos gesprochen wird, desto voller sind unsere Auftragsbücher bei den Verbrennern", grinst Hans-Jürgen Abt.
Vor allem limitierte Serien sind bei Kunden schnell ausverkauft. Ein Trend, den auch Audis Europa-Chef Jens Puttfarcken im Gespräch mit der Automobilwoche bereits erkannte: "Wir haben in Europa 2022 über 30 Prozent mehr unserer sportlichsten RS-Modelle verkauft. Dort sehen wir den Trend: Menschen, die sich für einen Verbrenner entscheiden, wollen dann auch gleich ein hochmotorisiertes Modell." Das man bei Abt dann noch einmal aufwerten lassen kann.