Ingolstadt/Lenting. Menschenmassen drängen sich um ein verhülltes Fahrzeug. Nebel steigt auf, feierliche Musik ertönt. Die Spannung steigt. Autopräsentationen stehen für Glamour und Luxus. Erst vor vier Monaten zelebrierte der Permiumhersteller Audi die Weltpremiere des A7 Sportback in der Münchner Pinakothek der Moderne. Doch diese Zeiten sind jetzt vorbei.
Szenenwechsel. In Lenting, einem kleinen bayerischen Dorf unweit des Audi-Hauptsitzes in Ingolstadt, sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. Hier stellt Audi den Nachfolger der Oberklasse-Limousine A6 vor: Weltpremiere in einer bescheidenen Halle in einem tristen Gewerbegebiet. Die neue, spritsparendere Variante, bekommt auch einen sparsameren Auftritt – Luxusfeste wie in der Pinakothek seien nicht mehr zeitgemäß, und zu teuer obendrein, heißt es bei Audi. "Die erfolgreichste Businesslimousine der Welt“, wie die Ingolstädter ihr Modell seit Jahren anpreisen, soll allein durch seine Produkteigenschaften überzeugen.
Den neuen A6 will die Marke mit den vier Ringen im Frühjahr kommenden Jahres zum Basispreis von 38.500 Euro auf den Markt bringen. Vom Vorgänger wurden seit der Einführung im April 2004 bislang rund 945.000 Einheiten verkauft (Stand Oktober 2010). Insgesamt rechnet Audi mit einem weltweiten Absatz von 1,075 Millionen Einheiten bis zur Einführung des Nachfolgers.