Audi, das Deutsche Rote Kreuz und Google sind die beliebtesten Arbeitgeber bei deutschen Beschäftigten ohne akademische Ausbildung. Das ist das Ergebnis des aktuellen Trendence Fachkräftebarometers, für das unmittelbar vor der Corona-Krise 29.451 Beschäftigte befragt wurden. Drei Viertel davon verfügten über eine Berufsausbildung.
Audi konnte dabei als einziges Unternehmen aus der Automobilbranche seinen Platz halten. Doch wurde der Automobilhersteller von den Befragten rund sechs Prozent seltener als 2019 als Wunscharbeitgeber genannt. BMW, Bosch, Daimler, Porsche, VW, ZF und Continental verloren teils bis zu 18 Prozent an Zustimmung und rutschten im Ranking der 50 beliebtesten Arbeitgeber mehrere Plätze ab.
Im Gegensatz dazu konnten die Sozialorganisationen DRK, Caritas und Diakonie ihre Beliebtheit steigern. Den größten Satz nach vorne in den Top-Ten machte allerdings ein Medienunternehmen – ProSieben Sat1 stieg innerhalb der letzten zwölf Monate von Platz 13 auf 7.
Im Branchenranking (Frage: In welche Branche möchten Sie gerne arbeiten?) erreichte indes der Öffentliche Sektor die höchsten Beliebtheitswerte, gefolgt von der Automobilindustrie und der Gesundheitsbranche. Besonders unbeliebt sind dagegen Banken & Versicherungen sowie IT-Unternehmen.
„Im nichtakademischen Umfeld können wir erkennen, dass systemrelevante soziale Berufe deutlich an Bedeutung gewinnen, während die klassischen Wirtschaftszweige wie etwa die Automobil- oder Handelsbranche etwas an Anziehungskraft verlieren. Im Automobil-Segment ist das aber noch Jammern auf vergleichsweise hohem Niveau. Denn in den Top-Ten der beliebtesten Arbeitgeber tauchen immerhin noch fünf Unternehmen aus diesem Bereich auf“, so Robindro Ullah von Trendence.
Frauen empfinden häufiger ein höheres Stressaufkommen als ihre männlichen Kollegen, wie die Umfrage zeigte. Denn während sich Männer im Durschchnitt an 3,2 Tagen pro Woche beruflich gestresst fühlen, sind es bei den Frauen 3,5 Tage. Am meisten werden derartige Überbelastungsanzeichen übrigens im Handel, im Öffentlichen Dienst und der Automobilindustrie wahrgenommen.
Dennoch sind fast zwei Drittel (65,1 Prozent) der Befragten mit ihrem derzeitigen Arbeitgeber und Job zufrieden. Sehr zufrieden sind etwa 20 Prozent. Besonders wichtig ist ihnen faires Gehalt, ein gutes Kollegenumfeld sowie die Sicherheit des Jobs. Größte Faktoren für berufliche Unzufriedenheit sind fehlende Wertschätzung, schwache Bezahlung sowie ein schlechter Führungsstil.
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