BMW bringt X4 und Vierer Gran Coupé

Bilbao/Spanien. "Wir stehen dafür, dass BMW neue Segmente eröffnet und nicht andere Unternehmen kopiert", sagte Entwicklungsvorstand Herbert Diess bei der Präsentation der Modelle Vierer Gran Coupé und X4 im spanischen Bilbao. Zwölf neue Modelle und vier Facelifts bringt der Premiumhersteller in diesem Jahr auf den Markt. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen allein im Mittelklassesegment 670.000 Fahrzeuge verkauft – "das entspricht einem Anteil von 40 Prozent am BMW-Absatz“, erläuterte Diess, der mit den vorgestellten Modellen Gran Coupé und X4 diesen Anteil weiter ausbauen will.

Mit beiden Fahrzeugen begründet BMW jeweils ein neues Segment. Die größten Märkte für das Gran Coupé, das am 21. Juni in Europa und kurz danach in den Staaten eingeführt wird, sind laut Diess die USA, Deutschland und China. "Aber auch Großbritannien wird sicher ein wichtiger Markt für dieses Modell." Der Autobauer bietet das Gran Coupé zum Basispreis von 35.750 Euro an. Zielgruppe sind design-affine Kunden, die ein ästhetisches und elegantes Auto fahren wollen, ohne auf Sportlichkeit zu verzichten. Gefertigt wird der Viertürer am Standort Dingolfing.

Zur Markteinführung bietet BMW fünf Motoren an, Top-Aggregat ist der Reihen-Sechszylinder-Benziner im 435i mit 306 PS. Er verbraucht laut Angaben von BMW 8,1 Liter auf 100 Kilometern.

Bis jetzt habe jedes neues Mitglied der X-Familie ein neues Segment erschlossen, so auch das jüngste, der X4, sagte Diess in Bilbao. Der größere Bruder des X3, der im US-Werk Spartanburg vom Band läuft, "wird die Erfolgsgeschichte des X6 jetzt im Premiummittelklassesegement fortsetzen", ist sich der Technikchef sicher. "Der X4 hat keinen Vorgänger und es gibt bislang auch kein Fahrzeug eines Wettbewerbers, das vergleichbar wäre." Vom X6 wurden seit der Einführung 2008 knapp 260.000 Einheiten verkauft. "Insgesamt macht die X-Familie knapp 30 Prozent unseres gesamten Automobilabsatzes", berichtete Diess. Dieser Anteil werde mit der Einführung des X4 weiter steigen. Um Synergien zu heben, läuft der X4 auf demselben Band wie der kleinere X3.

BMW hatte kürzlich angekündigt, die X-Palette nach oben mit einem X7 abzurunden. Für den X4, der am 12. Juli zum Einstiegspreis von 45.600 Euro in den Handel kommt, "sehen wir vor allem in China, in den USA und Deutschland, aber auch in Italien, wo der X6 sehr erfolgreich unterwegs ist, die stärksten Absatzmärkte", erläuterte Diess.

Premiere im neuen X4 feiert der erste Vier-Zylinder-Diesel aus dem neuen Motorenbaukasten von BMW. Mit dieser Motorisierung verbraucht der X4 nur 5,2 Liter auf 100 Kilometern. Insgesamt stehen drei Otto- und drei Dieselmotoren zur Wahl, die ein Leistungsspektrum von 184 bis 313 PS abdecken.

Seit Jahren baut BMW die Gesamtkapazität des US-Werks Spartanburg Stück für Stück weiter aus. Der Hersteller hatte kürzlich bekannt gegeben, das seit 1994 betriebenes Werk im Bundesstaat South Carolina um rund 50 Prozent vergrößern. Die jährliche Produktionskapazität steigt von derzeit 300.000 auf 450.000 Einheiten jährlich. Damit wird Spartanburg zur größten BMW-Produktionsstätte überhaupt, noch vor den deutschen Werken Dingolfing und Regensburg. Für den Ausbau investieren die Bayern knapp eine Milliarde Dollar (735 Millionen Euro) und schaffen 800 zusätzliche Arbeitsplätze (plus zehn Prozent).