BMW kündigt Absatzrekord für Mini an

Pia Krix

Der Münchner Autobauer startet 2016 in den USA ein neues Geschäftsmodell: Mini-Kunden können ihr eigenes Fahrzeug dem Carsharing DriveNow zur Verfügung stellen. Auch Flottenkunden sollen davon profitieren.

Dienstag, 23. Juni 2015, 14.20 Uhr

Berlin. Die BMW-Tochter Mini richtet ihre Produkt- und Markenstrategie neu aus. Im Rahmen der Weltpremiere des neuen Mini Clubman in Berlin sagte BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer, das Modell sei „das Symbol einer weiterentwickelten Markenphilosophie“. Er betonte die bereits im November letzten Jahres angekündigte Reduzierung der Modellpalette auf fünf Produkte. „Wir öffnen uns für neue Ideen und neue Geschäftsfelder. Wir steigen in die Premium-Kompaktklasse ein“, so Schwarzenbauer mit Blick auf den größeren fünftürigen und erheblich geräumigeren Clubman.

Der Vorstand, bei BMW für Mini, Rolls-Royce, Motorrad und Aftersales zuständig, kündigte in Berlin eine neue Carsharing-Lösung für das Privatfahrzeug an. Mini-Besitzer können ab 2016 ihr Auto, wenn sie es nicht benötigen, dem BMW-Carsharer DriveNow zur Verfügung stellen. „Mini-Kunden gehören zu den progressivsten und aufgeschlossensten Zielgruppen“, so Schwarzenbauer, der mit diesem Angebot der Sharing-Economy entgegenkommen will. Auch für Flottenkunden sei dieser neue Service interessant, weil so Flottenfahrzeuge besonders effizient genutzt werden könnten. Die neue Carsharing-Option wird 2016 zunächst nur in den USA eingesetzt, in Städten, in denen DriveNow verfügbar ist. Bislang bietet BMW DriveNow nur in San Francisco an.

In einem weiteren Schritt soll diese neue Form des Verleihens, BMW spricht von „Peer-to-Peer-Carsharing“ bei Mini auch für einen selbst definierten Kreis von Freunden und Familienmitgliedern möglich sein.

Mini hat im ersten Halbjahr weltweit rund 163.000 Einheiten verkauft. „Wir steuern auf den besten Juni in der Geschichte von Mini zu und liegen mehr als 20 Prozent über dem Vorjahr“, so Schwarzenbauer. Er zeigte sich optimistisch, „dass wir für 2015 einen Bestwert für Mini einfahren werden“.

Schrumpfkurs auf fünf Kernmodelle

Schwarzenbauer hatte bereits Ende November letzten Jahres angekündigt, die Mini-Modellpalette zu schrumpfen und sich mittelfristig nur noch auf fünf Kernmodelle zu konzentrieren. Diese sollten sich deutlich stärker als bislang voneinander abgrenzen. Noch hat Mini sieben Modelle im Angebot. Der BMW-Vorstand hatte damals sein Vorhaben bekräftigt, bald einen elektrischen Mini auf die Straße zu schicken, nannte aber keinen genauen Zeitplan.

Künftig soll es ein Stadtauto, ein Familienfahrzeug, einen Geländewagen, ein offenes Modell sowie einen "Joker" geben, der sich noch in der Entwicklung befindet. Schwarzenbauer wollte im Gespräch mit Automobilwoche noch nicht verraten, um welches Modell es sich bei dem fünften handelt. Intern sei die Entscheidung noch nicht gefallen. "Ich habe aber ein Modell im Kopf", so Schwarzenbauer. Die Umstellung auf die verkleinerte Modellpalette dauert voraussichtlich noch bis 2020.