München. Der Autohersteller BMW verdient mit seinem Carsharing-Modell DriveNow Geld. "Ja, wir haben gerade den Break-even erreicht", sagte Vertriebsvorstand Ian Robertson bei einer Veranstaltung des British Chamber of Commerce in München. Damit befinde sich DriveNow "im Profitabilitätsplan", ergänzte eine BMW-Sprecherin auf Anfrage von Automobilwoche. "Im nächsten Schritt wird DriveNow wie angekündigt weiter international expandieren. Wir prüfen dazu zehn zusätzliche Großstädte in Europa sowie zirka zehn Großstädte in den USA", so die Sprecherin.
Im Sommer 2011 war das Carsharing-Joint Venture mit dem Autovermieter Sixt in München gestartet, beide Unternehmen sind zu jeweils 50 Prozent beteiligt. Mittlerweile ist DriveNow neben München auch in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und San Francisco vertreten. Das Mobilitätskonzept bietet ein stationsunabhängiges Anmieten und Abstellen der Mietfahrzeuge an.
Wettbewerber und Carsharing-Vorreiter Daimler hatte kürzlich angekündigt, sein Angebot car2go in Großbritannien einzustellen. Die notwendigen fünf bis acht Buchungen pro Tag kamen meist nicht zustande, sagte ein Daimler-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Laut BMWs Vertriebschef Robertson ist in Großbritannien "einer der wichtigsten Gründe für den Erfolg ausreichende Parkmöglichkeiten. Wenn es nicht genügend Parkplätze gibt, müssen diese geschaffen werden. Sonst fahren die Leute dort lieber Taxi. London ist ein schwieriger Markt für Carsharing. Car2go hat nicht ausreichend Parkmöglichkeiten zur Verfügung gestellt."
DriveNow hatte im Januar diesen Jahres den 200.000sten Kunden gemeldet. Das Gemeinschaftsunternehmen hat nach eigenen Angaben seine Nutzerzahl im vergangenen Jahr fast verdreifacht. 2013 hatte das Carsharing seine Geschäftsgebiete erweitert, die Städte Köln und Düsseldorf verbunden sowie das Netz auf die Flughäfen von fünf deutschen Städten ausgebaut. Zudem startete DriveNow am 4. November 2013 auch in Hamburg. BMW hat bereits angekündigt, das neue Elektromodell i3, das im November vergangenen Jahres auf den Markt gekommen ist, in die Vermiet-Flotte aufzunehmen.