Von den deutschen Zulieferern gab es zuletzt überwiegend schlechte Nachrichten: Bosch, ZF und Co planen den Abbau von Arbeitsplätzen. Wie geht es 2024 weiter? Offenbar ähnlich, davon ist zumindest ein Großteil der Teilnehmer einer exklusiven Civey-Umfrage für die Automobilwoche überzeugt: Auf die Frage "Wird es Ihrer Meinung nach im Jahr 2024 eher einen Abbau oder eher einen Zuwachs an Arbeitsplätzen bei deutschen Autozulieferern geben?" antworteten 80 Prozent mit "Abbau". Fast die Hälfte, 48 Prozent, ist sogar überzeugt davon, dass es "eindeutig" zu einem Abbau kommen wird. Mit 32 Prozent plädierte ein knappes Drittel für "eher Abbau".
Mehrheit erwartet Jobabbau bei Zulieferern
Schlechte Aussichten für die deutschen Autozulieferer: Eine große Mehrheit rechnet einer exklusiven Umfrage von Civey zufolge mit dem Abbau von Arbeitsplätzen im laufenden Jahr.
Nur vier Prozent glauben an einen Zuwachs bei den Jobs, 14 Prozent glauben, dass die Zahl der Arbeitsplätze immerhin auf dem gleichen Niveau bleiben wird. Bei der Untersuchung nach Parteipräferenzen zeigen sich die AfD-Wähler am pessimistischsten. 94 Prozent von ihnen erwarten einen Jobabbau, gefolgt von 84 Prozent bei den Anhängern sonstiger Parteien. Gleichauf liegen die Wähler von CDU und Linken, von denen jeweils 81 Prozent mit weniger Arbeitsplätzen rechnen.
Am optimistischsten sind noch die Grünen-Wähler, von denen aber auch immerhin 60 Prozent mit einem Stellenabbau rechnen. Das ist der geringste Wert aller Parteien. Zugleich rechnen 32 Prozent der Grünen-Anhänger mit einer gleichbleibenden Zahl an Arbeitsplätzen – mehr als bei allen anderen Parteien. Der Anteil derer, die mit einem Zuwachs rechnen, ist bei keiner Partei höher als bei der SPD, wo er bei acht Prozent liegt.
"Die Zukunft der Arbeitsplätze bei deutschen Autozulieferern wird von einer Reihe von Faktoren beeinflusst, darunter technologischer Wandel, wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Umweltpolitik und die globale Marktdynamik. Während traditionelle Arbeitsplätze durch Innovation und Automatisierung weniger werden könnten, entstehen neue Chancen in technologieorientierten Bereichen", sagt Civey-Autoexperte Parwiz Torgull. "Auch wenn die Öffentlichkeit dem Wandel noch skeptisch gegenübersteht: Die Nettoauswirkung auf die Gesamtzahl der Arbeitsplätze hängt davon ab, wie effektiv die Unternehmen genau diesen vorantreiben. Es ist eine Zeit der Veränderung, aber auch des großen Potenzials für die Branche."
Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey in der letzten Januarwoche rund 2500 an der Autoindustrie interessierte Personen befragt.