Hamburg. Der deutsche Autozulieferer Continental und die US-Netzwerkspezialisten von Cisco haben eine automobile Machbarkeitsstudie auf die Räder gestellt, um "sichere, schnelle und zuverlässige" IT-Technologien der nahen Zukunft für Autofahrer aufzuzeigen. Das gemeinsame Demonstrationsfahrzeug sei unter anderem ausgerüstet mit "nahtloser Netzwerktechnologie, um die steigenden Anforderungen an vernetzte Fahrzeuge zu erfüllen", heißt es bei Conti. Dies sei "die Basis für innovative fahrzeugbezogene Funktionen und zusätzlichen Nutzen für Passagiere".
Mit ihrer in den USA präsentierten Studie und künftigen Kooperation wollen Continental und Cisco nach eigenen Angaben "der ständigen Vernetzung von Fahrzeugen zum Durchbruch verhelfen". Die Idee dahinter zielt auf ein viel versprechendes Geschäftsmodell: "Um Autofahren immer attraktiver zu machen, suchen Fahrzeughersteller und –zulieferer in der ganzen Welt stets nach Möglichkeiten, innovative Funktionen in ihre Fahrzeuge zu integrieren", heißt es etwa aus der Conti-Zentrale. "Von Echtzeit-Verkehrsinformationen oder Navigation über Filme für Passagiere direkt aus der Cloud und drahtloses Aktualisieren der Fahrzeuge bis hin zu automatisiertem Fahren, eines ist klar: Das Fahrzeug der Zukunft wird per nahtlosem Zugang zum Internet über drahtlose Netzwerke mit der Außenwelt kommunizieren müssen".Car-to-X
Conti und Cisco auf "Wolke sieben"
Im Schaubild sind es zwar nur sieben Fahrzeuge, die der Automobilzulieferer und das IT-Haus per Netzwerk liieren. Doch über die virtuelle "Cloud" soll komplexe Car-to-X-Kommunikation im realen Verkehrsgeschehen alsbald für möglichst viele Autofahrer zum Standard werden. Ein gutartiger Gateway hat das junge Glück dabei vor virtuellen Angriffen böswilliger Hacker zu schützen.
"Safety first"
Nach Angaben der Hannoveraner bietet ihr amerikanischer Entwicklungspartner "einen sicheren Software-Gateway, der die wichtigsten Netzwerkfunktionen von Cisco zur Verfügung stellt und sämtliche Kommunikations-Links und Mobilitätsdienste zum und vom Fahrzeug optimiert". In diesem Zusammenhang sendet Conti eine für die gesamte Autobranche bedenkenswerte Botschaft rund um die sogenannte Car-to-X-Kommunikation aus: "Mit immer mehr vernetzen Funktionen in Fahrzeugen wird auch die Sicherheit gegen Cyber-Attacken immer wichtiger".
Conti-Konzernchef Elmar Degenhart geht mitsamt seiner Ingenieure davon aus, "dass das Internet nicht nur ins Auto kommt, sondern dass das Auto Teil des Internets wird". Der Topmanager weiter: "Dies ermöglicht unzählige aufregende Möglichkeiten, um mit Innovation und Kreativität die Mobilität der Zukunft zu gestalten. Unserer Meinung nach lassen sich die Möglichkeiten des vernetzten Fahrzeugs am besten durch Kollaborationen erschließen, in welchen wir Fachkompetenzen zusammenbringen und bahnbrechende Technologien von der Idee über die Entwicklung bis zur Markteinführung umsetzen". Das Fazit von Guido Jouret, Vice President und General Manager, Internet of Things-Gruppe bei Cisco: „Dieser gemeinsame Machbarkeitsnachweis gibt einen Einblick, wie die Kombination aus Automobil- und Netzwerk-Kompetenzen die Herausforderungen an die nächste Generation von Kommunikations- und Sicherheitslösungen bewältigen und den enormen Mehrwert vernetzter Fahrzeuge nutzbar machen kann".
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