Vor allem Ingenieure und IT-Experten waren im ersten Quartal 2020 wieder deutlich stärker gesucht als Ende 2019. Der vom Personaldienstleister Hays erstellte Fachkräfteindex wies für die Ingenieure einen Anstieg von 109 auf 121 und für die IT-Experten von 137 auf 155 aus. Referenz für diese Werte ist die Fachkräftenachfrage im ersten Quartal 2015 (gleich 100). Über alle Qualifikationen hinweg legte der Index um neun auf 135 Punkte zu. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie dürften sich in den Werten für das zweite Quartal deutlich zeigen.
Betrachtet man die große Gruppe der Ingenieurqualifikationen so unterscheiden sich die Entwicklungen erheblich. Vor allem Bauingenieure (+28 Indexpunkte) wurden im letzten Quartal deutlich stärker gesucht. Für sie stieg der Index um 28 Punkte auf den neuen Rekordwert von 220. Auch bei den absoluten Zahlen sind Bauingenieure mit großem Abstand die am häufigsten geforderte Ingenieurgruppe, wie Hays ermittelte.
Für Elektroingenieure, die am zweithäufigsten gesuchte Gruppe, legte der Index im letzten Quartal von 112 auf 126 Indexpunkte zu. Entwicklungsingenieure wurden ebenfalls etwas stärker nachgefragt, der Index stieg hier im Vergleich zum Vorquartal um 3 auf 78 Punkte Für Automotive-Entwicklungsingeniere sank der Wert erneut, diesmal um fünf auf 67 Punkte. Vor einem Jahr hatte er noch bei 134 gelegen.
Aufgrund der hohen Zahl an Stellenangeboten für Bauingenieure ist das Baugewerbe – nicht überraschend – die Branche, für die der Bedarf im letzten Quartal am stärksten gewachsen ist. Der Index stieg hier um 24 auf 204 Punkte. Wobei zu berücksichtigen ist, dass das Baugewerbe unter allen Branchen in absoluten Zahlen die geringste Nachfrage nach akademischen Kräften aufweist.
Ebenfalls weiter auf dem Vormarsch in Sachen Stellen für Ingenieure ist der öffentliche Sektor mit einem Zuwachs von 13 auf 205 Punkte. Im verarbeitenden Gewerbe erhöhte sich die Nachfrage nach Ingenieuren moderat um 5 auf 92 Punkte.
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Aus dem Datencenter:
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